Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Endometritis

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Endometritis

Tina_0809

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Guten Morgen! Ich war gestern leider erst 12 Wochen nach Kaiserschnitt bei der Nachuntersuchung, da mein Arzt lange Zeit seine Praxis schließen musste. Die Gebärmutter sei gut zurückgebildet und die Schleimhaut bereits hoch aufgebaut. Allerdings sah mein Arzt eine Flüssigkeit in der Gebärmutter die er nicht genau deuten konnte. Er meinte es könnte hormonell bedingt sein, oder noch etwas Rest vom Wochenfluss. Da ich immer noch starken Ausfluss habe (welchen ich nicht sonderlich beachtet habe) der auch ab und an noch etwas gelblich ist und gestern auch war, meinte mein Arzt ich habe  eine endometritis und deshalb bildet sich immer wieder etwas gelbes Wundeskret das abläuft.Er meinte die Entzündung würde die innere Naht der Gebärmutter reizen und von da käme dann der Wundsaft. Gibt es so etwas? Ich dachte wenn dann es käme aus der wunde der Plazenta , aber er erklärte es mir so. Die Naht selber sah aber gut aus laut Untersuchung. Ich habe aber sonst gar keine Symptome die dazu passen würden. Weder Fieber noch Schmerzen oder sonstiges, der Ausfluss riecht auch nicht oder sieht komisch aus. Er hat mir Antibiotika gegeben , aber ich bin ehrlich gesagt sehr skeptisch. Ich hatte noch keine Periode, Stille nicht. Er meinte nach 12 Wochen darf/soll kein Wundsaft mehr kommen, auch nicht ab und an. Ich hatte in den letzten 2 Wochen auch 2 mal eine minimale Schmierblutung, für je nur 1 Tag. Ich dachte dies wäre aufgrund der Hormonumstellung normal. Aber auch das passt dür meinen Arzt in das Bild der Endometritis. Verstehe ich persönlich auch gar nicht. Wie würden Sie das zuordnen? Kann sich vielleicht einfach noch etwas Wochenfluss angesammelt haben der schleppend abläuft und mit der ersten Periode abgehen würde? Oder kann dies auch in Zusammenhang mit den schmierblutungen alles hormonell bedingt sein? Die Flüssigkeit konnte man im US klar sehen, aber er konnte es eben nicht genau zuordnen. 12 Wochen ist natürlich schon sehr lange, da sollte eigentlich langsam Ruhe sein und ich will natürlich auch nicht mit einer Entzündung herumlaufen. Ich kann mir nur irgendwie nach der langen Zeit auch nicht vorstellen, dass es eine ist ohne weitere Symptome und ich will  auch nicht unnötig Antibiotika nehmen. Ich kann mir in der Ferienzeit leider so schnell keine zweite Meinung einholen, daher wäre ich um Ihre Einschätzung sehr dankbar , da die Aussagen gestern für mich nicht schlüssig sind. 


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Tina_0809, grundsätzlich kann alles möglich sein. Wenn keine Schmerzen und kein Fieber vorliegen, ist das schon mal ein gutes Zeichen. Vor einer antibiotischen Therapie hätte ich gern den Nachweis durch einen Abstrich, dass wirklich eine Entzündung vorliegt. Dann bekommt man auch ein Antibiogramm, d.h., im Fall einer Entzündung, weiß man, welches Antibiotikum wirkt. LG


Tina_0809

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Ein Abstrich wurde gemacht, aber das Ergebnis wird einige Tage dauern. Also würden Sie auch warten bis dieses vorliegt und bis dahin kein Antibiotika nehmen oder? Wenn der Abstrich kein Ergebnis für Bakterien usw zeigt , dann kann aber auch keine Entzündung vorliegen oder? Kann denn eine Entzündung vorliegen ohne andere Beschwerden?


Tina_0809

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Und würde eine Bestimmung der Entzündungswerte im Blut auch etwas bringen? Das könnte ich nämlich jederzeit beim Hausarzt machen und hätte am nächsten Tag das Ergebnis. 


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo erneut, genauso. Ich würde warten, ob der Abstrich eine behandlungsbedürftige Infektion zeigt und erst dann das Antibiotikum nehmen. Solange kann man warten. LG


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Ja, prinzipiell ja, aber wenn keine Beschwerden bestehen, erwarte ich da überhaupt nichts. LG


Tina_0809

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Ok, ich lasse morgen dennoch mal ein Blutbild machen. Die anderen Werte sollten sich ja nach fast 12 Wochen schon normalisiert haben und aussagekräftig sein, oder? Also wenn der Entzündungswert morgen normal ist, bedeutet dies noch nicht sicher das keine Entzündung vorliegt, richtig? Somit ist der Abstrich am aussagekräftigsten, oder? Also wenn beides negativ ist kann sicher keine Entzündung vorliegen oder?


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Der Abstrich ist das Wichtigste. Das Labor könnte ja auch durch eine andere Entzündung im Körper erhöht sein. LG


Tina_0809

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Verstehe ich - und wenn keine Entzündung im Blut zu sehen ist, kann man dann auch schon davon ausgehen das keine endometritis vorliegt? CRP und Leukozyten sind hier am wichtigsten, oder?  


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Bei der Endometritis ist der Abstrich das Wichtigste und die klinischen Symptome, Schmerzen an der Gebärmutter, Fieber. Die Blutuntersuchung allein schließt das nicht aus. LG


Tina_0809

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Und gibt es eine endometritis ohne Fieber, Schmerzen usw? Bzw was könnte den Ausfluss und die Flüssigkeit im Ultraschall Ihrer Meinung nach sonst erklären? Kann denn die Theorie von meinem Arzt stimmen, das die innere Narbe an der Gebärmutter entzündet ist und dadurch der immer wieder gelbe Ausfluss (Wundflüssigkeit) entsteht? Aber was wiederum verursachte dann die zwischenblutung 2x? Ich finde das alles sehr schwammig 


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Ich kann nur allgemein beraten und für eine genauere Diagnostik müsste ich Sie selbst untersuchen, den Ultraschall sehen, die genaue Anamnese machen etc.. Warten Sie den Abstrich ab oder holen Sie sich ggf. bei einer Frauenärztin eine Zweitmeinung, ok?. LG


Tina_0809

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Das verstehe ich natürlich, aber leider bekommt man nirgends so schnell einen Termin und schon gar nicht wenn man nicht Patient ist. Daher ganz allgemein gefragt , gibt es überhaupt eine endometritis ohne Symptome außer Ausfluss , der eben aber weder abnormal riecht noch täglich vorhanden ist, sondern wie gelber Wochenfluss aussieht? 


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Warten Sie doch bitte den Abstrich ab, der bringt Klarheit, ob eine Infektion vorliegt. In der Medizin gibt es nichts, was es nicht gibt. Aber eine schlimme Endemetritis, die Besorgnis erregt, gibt es nicht ohne klinische Symptome (Schmerzen, hohes Fieber). LG


Tina_0809

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Hallo Herr Dr Hellmeyer! Der Abstrich kam nun heute schon zurück, und er war negativ. Allerdings wurde nur auf Streptokokken getestet, sonst nichts. Reicht das denn aus? Ich dachte eigentlich man würde allgemein schauen ob irgendwelche Bakterien zu finden sind, aber ich habe 2x nachgefragt es war ein reiner Test auf streptokokken und sonst nichts. Ist das jetzt ausreichend oder wieder nicht wirklich bezüglich der endometritis?


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo erneut. Streptokokken sind zwar am Gefährlichsten, aber ich hätte auch auf andere Keime getestet (also eine allgemeine Mikrobiologie). Dennoch, erst einmal abwarten, schlimm klingt das nicht. Näheres erneut mit ihrem Arzt besprechen. Hier kommen wir nicht weiter. LG


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