Schlagen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Schlagen

Liebe Frau Schuster, jetzt ist es passiert: David ist 15 Monate alt und ich habe ihn gestern abend zum ersten (und hoffentlich letztem) mal geschlagen. Es ging alles so schnell, ich bin selber vor mir erschrocken. David versucht in letzter Zeit seine Grenzen auszutesten. Jetzt fängt er an, einen zu petzen, zu beißen und zu treten. Wenn ich ihn ignoriere, petzt er fester, schaut mich an und sagt "aua". Wenn ich ihm erkläre, dass es mir weh tut, fühlt er sich bestätigt und macht weiter. Sage ich laut "Nein" zu ihm, interessiert das ihn überhaupt nicht. Schreie ich ihn an, was jetzt auch schon vorgekommen ist, ist er einen MOment still, weint kurz, und macht dennoch weiter. Gestern abend nun hat er mich dann zum xten Male auf dem Wickeltisch in den Bauch getreten. Ziemlich fest... und dann kam es zu meiner Kurzschlusshandlung. Ich habe ihn am rechten Bein geschlagen. Mir ist einfach die Hand ausgerutscht. Ich weiß, es ist keine Entschuldigung und ich versuche sowieso die ganze Zeit an mir zu arbeiten. Anzumerken ist noch, dass ich ein ziemlich emotionaler Mensch bin und leicht aus der Fassung zu bringen bin. Bisher hat das eigentlich mit David ganz gut geklappt, und ich musste bei ihm nie laut werden. Jetzt weiß ich einfach nicht mehr weiter. Festhalten bringt auch nichts. 2 Minuten später fängt er schon wieder von vorne an. Können Sie mir weiterhelfen?? Tanja mit David

Mitglied inaktiv - 14.09.2001, 14:08



Antwort auf: Schlagen

Hallo Tanja Denken Sie immer daran: Auch Mütter (Erziehende) sind "nur" Menschen mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen.! Da Sie selbst genau wissen, dass Sie nicht unbedingt im Sinne einer Gewalt-freien Erziehung gehandelt haben, wird dieser Ausrutscher sicherlich nicht allzu häufig vorkommen, sodass Ihr Sohn auch sicherlich nicht irgendwelche Schäden davontragen wird.- Als Erstes möchte ich Ihnen raten, Ihren Sohn zukünftig im Stehen zu wickeln, sodass er sich an Ihren Schultern festhalten kann. Viele Kinder in diesem Alter mögen es nicht mehr, so hilflos auf dem Wickeltisch zu liegen. Sagen Sie Das Ihrem Sohn, damit er merkt, dass Sie Verständnis für ihn haben. Lassen Sie ihn beim Wickeln helfen, damit diese "Prozedur ganz schnell vorbei ist". Petzt, Beißt oder tritt er Sie, sagen Sie ihm Das, was Sie in diesem Moment fühlen und handeln Sie z.B. folgender Maßen: "Du, weißt, dass du mir weh tust und möchtest mich ärgern. Das möchte ich aber gar nicht und lasse es auch nicht zu; deshalb setze ich dich jetzt in deine Spielecke. Sobald du dich wieder beruhigt hast, kannst du zu mir kommen und wir können wieder miteinander spielen!Du weißt, dass ich dich eigentlich sehr lieb habe!" Merken Sie, dass Ihre Nerven kurz vor dem Zerreißen sind, drehen Sie sich für einen kurzen Moment von Ihrem Sohn weg und holen Sie einmal tief Luft oder zählen Sie leise bis 10, bevor Sie sich Ihrem Sohn wieder möglichst liebevoll aber bestimmt zuwenden. Auch können Sie ein Lied vor sich hinsummen, bevor Sie reagieren. Meist ist der Ärger dann schon ein wenig verflogen. Probieren Sie`s mal und: friedliches Wochenende!

von Christiane Schuster am 15.09.2001



Antwort auf: Schlagen

Ich glaube nicht, dass das deinem Kind schadet bzw. geschadet hat, wenn es nicht dauernd vorkommt. Versuche doch mal ihn für kurze Zeit in dem Raum alleine zu lassen, wenn er nicht aufhört zu petzen o.ä. Für kurze Zeit austoben bis der Zorn verraucht ist. Eine Bekannte hat u. a. damit etwas Erfolg. Sie hat den Kleinen auch für kurze Zeit ins Bett gesteckt bzw. in den Laufstall wenn es ganz schlimm wurde. Ich weiss, nicht die optimale Lösung aber ein kleiner Versuch wert, wenn es wieder einmal "ausartet".

Mitglied inaktiv - 14.09.2001, 18:08



Antwort auf: Schlagen

Hallo, also mein Sohn ist 13 Monate alt und testet auch schon seine Grenzen aus. Mir ist auch ein paar Mal die Hand ausgerutscht, da er bis dato immer ein sehr unkompliziertes Kind war und mich diese Trotzigkeit am Anfang sehr überfordert hat. Also, nicht falsch verstehen, er hat mal einen Klaps auf den Pamperspopo bekommen. Na ja, es hat absolut gar nix geholfen. Also hab ich es mir rasch abgewöhnt und was anderes versucht, was bis heute super funktioniert: konsequent und ruhig bleiben. Zum Beispiel die Eskapade am Wickeltisch: ganz ruhig bleiben, die Beinchen zur Seite schieben, so dass er dich nicht mehr treffen kann, und dann soll er treten wenns im Spass macht, während du wickelst. Sanftes konsequentsein, ohne viel schimpfen und brüllen oder gar Klapsen hilft sehr viel mehr, bald wird im das Getrete in die Luft langweilig und er wirds sein lassen. Gegen das petzen oder beissen, genau das selbe. Sobald du merkst das er wieder anstalten macht dir wissentlich weh zu tun, vom Arm nehmen und kurz stehenlassen. Gelassenheit zeigen, den Ruhe und Konsequenz ist das beste Mittel um die Grenzen aufzuzeigen. Viel Glück. Nale&Mihajlo

Mitglied inaktiv - 16.01.2002, 14:17



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