Liebe Frau Schuster,
ich habe diese Frage auch an Dr. Busse gerichtet, aber ich würde sehr gerne auch Ihre Meinung dazu hören.Meine Tochter (gerade 6 Monate) hat bislang zuverlässig um 19.30 geschlafen, allerdings ist sie immer beim letzten Stillen eingeschlafen. Ich habe dann vor ca. 1 1/2 wochen angefangen sie á la "ferber-Methode" wach ins Bett zu legen, was anfangs auch gut funktioniert hat. Dann fing sie plötzlich wierder an verzweifelt zu brüllen und zu weinen, und nachdem sie sich nach fast zwei Std. nicht beruhigen ließ, habe ich sie doch wieder gestillt. Seit 3 Tagen verweigert sie ihr Bett komplett und schläft nur noch bei mir ein, dann allerdings komplett ohne weiter "hilfsmittel" wie Stillen. Allerdings auch nicht so früh wie bisher sondern nicht vor 23.00.
Ich habe aber auch den Eindruck, daß sie zahnt, insgesamt ist sie extrem anhänglich und ich "darf" sie auch tagsüber sozusagen nicht alleine lassen.
Halten Sie es für ein vorübergehendes Problem, oder soll ich "eingreifen"?
Vielen Dank für Ihren Rat!
Lea
Mitglied inaktiv - 17.11.2001, 21:39
Antwort auf:
Schlafen &zahnen?
Hallo Lea
Diese besonders auffallende Anhänglichkeit ist meist ein Zeichen von Unsicherheit, die durchaus mit dem Zahnen in Zusammenhang gebracht werden kann aber auch mit der kürzlich begonnenen Einschlaf-Methode, die ihr vielleicht ihre Hilflosigkeit bewußt gemacht hat, dass ihre Bezugsperson ihr ja gar nicht immer hilft, wenn sie sich Hilfe suchend an sie wendet.-
Versuchen Sie, Ihre Tochter streichelnd und mit ihr sprechend in das eigene Bett zu legen, nachdem Sie vorher ein stets gleiches Einschlaf-Ritual durchgeführt haben. Bieten Sie ihr ggf. einen Schnuller oder ein Schnuffeltuch (T-Shirt mit Ihrem "Duft"?) an und ziehen Sie ihr eine Spieluhr auf. Diese Schlafhilfen werden ihr ein sicheres Orientieren ermöglichen und ihr den Übergang vom Wachen zum Schlafen erleichtern, da sie ihr evtl. noch vorhandenes Saugbedürfnis befriedigen kann und gleichzeitig Ihre Sicherheit gebende Nähe spürt/riecht.
Lassen Sie evtl. die Zimmertür einen Spalt breit geöffnet, sodass sie zu jeder Zeit die gewohnten Geräusche wahrnehmen kann. Halten Sie tagsüber möglichst Blick- oder Sprach-Kontakt zu ihr.
Mit zunehmender Sicherheit und Mobilität, wird Ihre Tocher bald bestimmt wieder auch einmal ohne Ihre direkte Nähe spielen und schlafen könen.
Viel Erfolg und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 18.11.2001