Liebe Frau Schuster, erst einmal möchte ich Ihnen schreiben, dass ich Ihre Antworten sehr einfühlsam und kompetent finde. Heute schreibe ich Ihnen selbst einmal, weil ich einfach oft nicht weiter weiß. Unsere Tochter ist 2 1/2 Jahre alt und geht seit ihrem 7 Lebensmonat an vier Tagen die Woche zu einer Tagesmutter. Sie ist seit ihrer Geburt schon sehr willensstark. Wenn man sie z.B. liebkosen wollte und ihr das nicht gefiel, hat sie sich schon als Säugling mit ihren Ärmchen abgestemmt und sich ganz steif gemacht. Inzwischen ist sie ein richtig kleiner (dennoch auch herzlicher und liebevoller) Haustyrann geworden. Sie versucht permanent, jedem ihren Willen aufzuzwängen. Sie macht da auch keine Unterschiede ob Kind oder Erwachsener. Sie ist sehr selbstbewußt (wenn auch bei Fremden anfangs schüchtern) und weiß genau, was sie will. Das wird mit einer Sturheit und Ausdauer verfolgt, dass wir manchmal völlig ungläubig sind, dass sie noch ein Kleinkind ist. Das hört sich erst einmal positiv an und für sie selbst ist es das sicher auch, aber es kann einfach nicht immer nach ihrem Kopf gehen. Wenn sie merkt, dass man nicht nachgibt, setzt sie auch ihre Fäuste ein und das sowohl gegen Erwachsene als auch gegen Kinder. Wie bringt man einem Kind bei, dass man im Leben auch man einstecken muß; dass andere Menschen auch Bedürfnisse haben und dass man vor allem nicht seine Fäustchen einsetzen darf? Wird sie es im Kindergarten schwieriger haben als andere Kinder oder paßt sich da jedes Kind automatisch an? Ich glaube fest, dass wir gut Eltern sind aber dieser o.g. Punkt entgleitet uns immer wieder. Sie bekommt soviel Liebe und Zuwendung und ein Zuviel davon gibt es doch auch nicht oder? Es wäre schön, wenn Sie mir hierzu Ihre Meinung und ein paar Anregungen geben könnten. Vielen Dank im voraus. Silke Mc Ginley
Mitglied inaktiv - 18.01.2001, 13:30