Hallo Frau Schuster!
Vorweg: es macht mich sehr glücklich, dass meine Tochter mich als engste Bezugsperson (neben ihren Großeltern und natürlich meinem Mann) gewählt hat.
Aber bin ich auch verunsichert, da sie im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen (17 Monate) extrem Mama -bezogen ist. Bei der Krabbelgruppe bleibt sie die erste halbe Stunde bei mir, erst dann wird sie mutiger und spielt bei den anderen. Von Nachbarn oder fremderen Personen lässt sie sich nicht auf den Arm nehmen, hat sie noch nie gemacht. Sie weint und ruft nach mir. Sie schäkert wohl nach einer Auftauphase, lässt sich aber nicht anfassen. Beim Turnen warten immer alle Kinder auf der Bank, während die Mütter aufbauen. Meine Maus weint bitterlich. Mittlerweile gehe ich trotzdem und helfe den anderen Müttern, bleibe aber in Sichtweite. Wenn ich zurückkehre lobe ich sehr fürs das tolle Warten.
Alle anderen Gleichaltrigen, mit denen wir zu tun haben, sind wesentlich entspannter. Liegt das an der schweren Geburt und daran, dass wir nach der Geburt für 24 Stunden getrennt wurden? Ich habe sehr daran zu knapsen, vielleicht geht es der Kleinen auch so?
Was kann ich tun, um ihr zu helfen?
Oder ist das einfach eine Typsache, die ich akzeptieren muss und die sich irgendwann legt?
Haben sie einen Tipp? Vielleicht auch in Sachen Literatur?
Danke!
Josefa
Mitglied inaktiv - 25.06.2008, 14:33
Antwort auf:
Anhänglichkeit - gerne auch an alle mit ähnlichen Erfahrungen
Hallo Josefa
Ob beschriebene Anhänglichkeit nun eine Folge von dem Getrennt-Sein nach der Geburt ist oder nicht, ist meiner Meinung nach jetzt unerheblich, da Sie in jedem Fall möglchst dem Wunsch Ihrer Tochter nach Ihrer Sicherheit vermittelnden Nähe nachkommen sollten. Sie scheint sich noch nicht sicher genug zu fühlen, um "eigenverantwortlich" handeln zu können; ihr Selbstwertgefühl ist noch nicht ausreichend stark, um auch mal Eigeninitiative zu entwickeln.
Beschäftigen Sie sich darum in der Krabbelgruppe gemeinsam mit Ihrer Tochter, laden Sie dann auch mal 1 oder 2 Kinder zum Mitspielen ein, heben Sie die Stärken aller Mitspielenden immer mal wieder lobend hervor und regen Sie zum gegenseitigen Helfen an.
Bevor Sie in der Turnstunde mit den anderen Müttern aufbauen, regen Sie Ihre Tochter und evtl. auch ein anderes Kind zu einer konkreten Aktivität an. Ist sie beschäftigt, wird sie etwas Anderes zu tun haben, als ängstlich, weil unsicher, hinter Ihnen herzuschauen.
Zeigen Sie ihr immer wieder, wie stolz Sie auf ihr Können, ihre Selbständigkeit usw. sind, da jedes Lob bekanntlich zu weiterem selbständigen Tun und Damit zur behutsamen Lösung von Ihnen beitragen wird.
Diese Lösung erfolgt individuell und meist ganz von allein, wenn man die Kleinen nur lässt.-
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 25.06.2008