Guten Abend,
Unsere Tochter ist nun fast 11 Monate alt. Da sie aufgrund von Koliken fast die ersten 5 Monate täglich von Bauchschmerzen geplagt war - bin ich bei der Ernährung immer ein wenig zögerlich. Mittlerweile sind wir aber soweit, dass es vormittags ein bisschen Brot & Gemüse/Obst gibt, Mittags komplette Breimenüs (komplett Flasche ersetzt) & abends einen Milchbrei. Beim OGB tu ich mich irgendwie am schwersten, da sie auch noch nicht sonderlich viel Wasser trinkt. Ist denn der Brei bzw Getreide zwingend notwenig am Nachmittag? In knapp 1 Monat geht es mit der Kita los & wir würden an&für sich gern langsam zum Familienessen übergehen, mehr BLW als Brei anbieten. Was kann man am Nachmittag anbieten? Zähne sind jetzt die unteren 2 sowie die oberen 2 Schneidezähne vorhanden. Oben kommt links und rechts bereits der nächste.
Ich freue mich über die Antwort.
Viele Grüße
Elle2019
von
Elle2019
am 09.11.2020, 22:25
Antwort auf:
Obst-Getreide-Brei?
Hallo Elle2019
ohje, das war bestimmt sehr anstrengend in der ersten Zeit. Sind die Bauchschmerzen jetzt weitestgehend weg?
Wenn der KiA euch grünes Licht für die Familienkost gegeben hat, oder wenn zumindest keine besonderen Gründe gegen die Einführung sprechen, dann kannst du loslegen. Biete deiner Tochter immer wieder Gelegenheiten, um Neues kennenzulernen.
Setze deine Tochter so an den Tisch, dass sie bequem sitzt und euch Großen beim Essen beobachten kann. Gib ihr weiterhin die gewohnten Speisen, Breie, alles was sie kennt und mag. Und jetzt kannst du ihr zusätzlich die Möglichkeit bieten, dass sie stückige Kost und Familienkost, breifreie Kost selbständig entdecken kann. Sie braucht dafür nur einen festen Sitz und ihre beiden Hände.
Dann geht's los. Mit kleinen Probierportionen kann sie sich und ihren Verdauungstrakt sanft an Neues gewöhnen.
Ganz allgemein lauten die Empfehlung für gesunde Kinder zur Familienkost folgendermaßen:
morgens: Brot und Milch, dazu ggf etwas weiches Obst - bspw als Fingerfood.
Brot eignet sich ideal, da morgens die Bereitschaft zum Kauen hoch ist. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur.
ZMZ: Brot oder Obst
aber nur wenn - je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot.
Mittag:
Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte und/oder Familienkost
neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen.
Nachmittag/ZMZ:
Obst oder (erste, wenig süß schmeckende Muffins) Waffeln etc - je nach Hunger und Mittagsschlafrhythmus.
Vielen Babys reicht es aus, einfach "nur" Obst (Obst-Fngerfood) zu essen.
nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht. Diese Mahlzeit sollte milchfrei sein.
Abends:
Brot und Milch (oder: Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch
die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf.
dazu Obst/Gemüse
tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten:
lauwarm temperiertes Wasser, ggf Tee
Trinken wird dein (gesundes) Kind nur, wenn es durstig ist. Nimm dafür einen gewöhnlichen kleinen Becher ohne jegliche Aufsätze oder Trinkhilfen an.
Je fester die Kost, je salzhatiger (Brot und Co), je weniger Brei, je weniger Milch - desto mehr zusätzliche Flüssigkeit nehmen und trinken sie.
Auch Pre-Milch nach Bedarf löscht etwaigen Durst.
Familienkost ist nicht "anstatt" sondern "auch" und "allmählich". Das Tempo des Übergangs gibt euch euer (gesundes) Kind vor. Manche Kinder brauchen dafür eine sehr ausgeprägte Begleitung und andere Kinder essen einfach mit. Esst jetzt zusammen leckere, baby- und kleinkindkompatible, passende Speisen und ermöglicht so eurem Kind, hier ganz selbstverständlich in eure familiäre Essgemeinschaft hineinzuwachsen. Dann klappt das Essen in der KiTa auch problemlos.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 11.11.2020