hallo,
meine lucia ist jetzt bald 9 monaten alt und isst seit immer überhaubt keinen brei. hab dann so mit 7-8 monaten an ihr fingerfood anzubieten und siehe da hat sie angefangen alles zu probieren und war begeistert.
was kann ihr den alles anbieten, kann man schon mal auch brot (das innere), oder fisch oder quinoa oder linsen geben? wir essen keinen fleisch oder wirklich extrem selten, ist es einen problem? ich stille sie noch.
ich geb ihr bis jetzt:
-.kartoffel, fenchel, brokkoli,kürbis, pastinake, erbsen, avocado, nudel und reis alles in stücke und ungewürzt.
mir fehlen ideen was ich ihr anbieten könnte und gleichzeitig mit unseren essen verbinden könnte...
vielen dank presanella.
von
presanella
am 07.11.2012, 10:01
Antwort auf:
fingerfood baby
Hallo presanella
du hast deiner Kleinen schon vielfältige Kost angeboten, die sie auch gerne mitgegessen hat. Auf diese Weise kannst du weitermachen. Von neuen Speisen gibst du deiner Tochter Probierhappen und bietest ihr die ansonsten gewohnte Kost, dazu stillst du weiterhin nach Bedarf.
Auch von eueren Familienspeisen darf euer Kind probieren.
Babys in diesem Alter wollen eigentlich alles probieren. Reißen Mama und Papa das Brot aus der Hand. Sie begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen - zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund wobei manches geschluckt und manches wieder ausgespuckt wird. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet....
Ein reichhaltig gedeckter Tisch weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt.
Das soziale Lernen basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr eure Kleine bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte sie dem nacheifern.
Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Alle Sinne wollen beschäftigt sein. Ermuntere deine Kleine ruhig dazu, etwas zu probieren. Lass ein beladenes Flugzeug in den Mund fliegen. Solche Spielchen machen durchaus Sinn - vorausgesetzt- ihr habt beide Spass daran und die Spielchen dienen nur für kurzfristige (!!) Animationen :-)
Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen.
Biete Brot an. Schön in kleine Häppchen geschnitten, damit sie diese selbst essen kann.
Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m.
Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird, mit eigenem Teller und Besteck.
Lass deine Tochter die Mahlzeiten auch spielerisch erleben,, denn was man mit vielen Sinnen erfahren kann, prägt nachhaltig. Konsistenz kann man im Mund und mit den Finger/Händen fühlen. Geschmack und Geruch gehören eng zusammen. Auch mit den Ohren kann man das Essen. erleben, d.h. hören. Mal knackt es, mal ist es leise - beim Zerteilen, beim Reinbeißen, beim Kauen.
Familienkost, die ab dem 10. Lm Einzug im Essalltag halten kann, ist keineswegs ein Ersatz für die gewohnten Breie, als viel mehr eine Ergänzung. Manche Babys wollen ab diesem Zeitpunkt zwar keinen Brei mehr, aber dadurch sind sie umso gieriger auf all die neuen Leckereien, die Mama und Papa essen. Dies zeigen sie auch deutlich und fordern das Probieren, Abbeisen, Matschen, Spielen.
Eine vegetarische Ess-und Lebensweise wird immer beliebter. Eine ausgewogene oco-lacto-vegetarische Ernährungsweise, mit gelegentlichem Fleisch und Fischverzehr (hast du erwähnt) wäre möglich. Mögliches Manko könnte die Eisenzufuhr sein.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 08.11.2012