Mein Sohn ist momentan 6 Wochen alt und ich stille über Tag alle zwei Stunden und nachts teilweise stündlich. Er hat seit der Geburt starke Blähungen und Bauchschmerzen, seit zwei Wochen hat sich dies allerdings etwas gebessert.Seit einer Woche geben wir jetzt eine Flasche Pre-Nahrung, da es sehr kräftezehrend ist. Er hat jetzt allerdings wieder vermehrt Bauchschmerzen, wie kann ich feststellen, ob es an der Milch liegt?
Wie schnell wird die Milch verdaut bzw. Ist noch im Körper? Ich möchte gern testen, ob es sich mit Vollstillen wieder bessert, aber wann kann man sagen, dass es an der Milch liegt? Dann werde ich auch selbst keine Milchprodukte mehr essen.
Sein Stuhl ist seit Geburt grünlich und teilweise schleimig, hier hat sich nichts geändert.
von
Ankie85
am 05.03.2020, 11:12
Antwort auf:
Zwiemilch und Bauchschmerzen
Liebe „Ankie85“,
diese Fragen kann ich Ihnen so pauschal nicht beantworten.
Da Ihr Sohn schon von Beginn an auch beim Stillen stark mit Blähungen zu kämpfen hatte, zählt er wohl – leider – zu den Babys, die ein besonders empfindliches Bäuchlein mitbringen.
Bei Neugeborenen ist es allgemein nicht ungewöhnlich, dass sich die Verdauung erst einmal einspielen muss. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen nicht selten. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Dabei sind gestillte Kinder genauso betroffen wie Fläschchen ernährte.
Es ist jedoch nicht nur die Verdauung, die hier eine Rolle spielt. Das Nervensystem allgemein ist oft noch übersensibel. Manche Babys können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen unterscheiden und müssen erst in unserer Welt ankommen. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken.
Sie können ja einfach nochmal die Flasche 1-2 Tage weglassen und schauen, ob sich ein Unterschied bemerkbar macht.
Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten einfach noch unreif. Wichtig ist abzuklären, dass es sich nur um die alterstypischen Beschwerden handelt. Hier ist jedoch Ihr Kinderarzt gefragt.
Der Stuhl scheint auf den ersten Blick „normal“. Aber auch da ist Ihr Arzt vor Ort der richtige Ansprechpartner.
Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihren Sohn. Kinder sind sehr sensibel und reagieren einfach nur auf ihr Umfeld.
Was Sie bei Blähungen noch tun können:
• Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihr Kleiner sein Bäuerchen machen. Wenn Kinder sehr hastig trinken, den Kleine auch zwischendurch aufstoßen lassen. Wenn notwendig, passen Sie die Größe des Saugers an (bei umgekehrter Flasche ein Tropfen pro Sekunde).
• Sorgen Sie dafür, dass Ihr Junge immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung.
• "Fliegergriff": Legen Sie Ihren Sohn in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Seinen Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen.
• Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein.
Ihr Baby ist noch sehr jung, da wird sich vieles noch einspielen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie ihn in den Arm und wiegen Sie ihn sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen von Herzen alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 06.03.2020