Hallo Frau Klinkenberg,
unser Sohn ist nun 11 Monate alt. Er bekommt derzeit noch morgens und abends jeweils ein Fläschen Pre-Milch und abends einen Milchbrei. Zum 1. Geburtstag soll ja eigentlich auf Kuhmilch umgestellt werden. Hier gleich meine ersten Fragen: wie hoch ist der Milchbedarf und gebe ich lieber Vollmich (ggf.verdünnt) oder fettarme Milch? Darüber hinaus frage ich mich, wie ich am besten vorgehe. Die Morgenflasche zu ersetzen durch z.B. ein Brot und etwas Milch (wobei das Trinken aus der Trinklerntasse noch nicht so gut klappt bzw. er nur wenig "schafft") erscheint mir möglich, bei der Abendflasche vor dem Schlafengehen scheint es mir schwieriger. Diese hat ja eher etwas mit Entspannung als mit Hunger zu tun. Abendessen tut er ja vorher. Könnte ich hier weiterhin ein kleines Fläschen mit Pre-Milch geben oder lieber ein kleines Fläschen mit Kuhmilch? Ich habe allerdings gelesen, dass Kuhmilch keinesfalls mit der Flasche gefüttert werden soll und bin deshalb verunsichert...Wie sieht es mit dem abendlichen Milchbrei aus? Sollte auch dieser demnächst durch Brot etc. ersetzt werden?
So viele Fragen....
Bereits im Voraus vielen Dank für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv - 23.08.2011, 15:56
Antwort auf:
Wie hoch ist der Milchbedarf mit 1 Jahr?
Liebe Ballerina,
Ihr Söhnchen geht mit großen Schritten auf´s Kleinkindalter zu. Milch und Milchprodukte bleiben weiterhin ein wertvoller Baustein im Speiseplan. Sie liefern wichtige Nährstoffe wie hochwertiges Eiweiß und vor allem Calcium. Calcium sorgt für einen stabilen Knochenaufbau und gesunde Zähnchen. Für Kinder zwischen einem und drei Jahren werden täglich etwa 300ml/ g an Milch und Milchprodukten empfohlen.
Nach dem ersten Geburtstag kann ein Kind Kuhmilch bekommen. Viele Kinderärzte und Ernährungswissenschaftler raten aber auch im zweiten und dritten Lebensjahr eher zu einer kindgerechten Milch wie „HiPP Kindermilch“. Der Eiweißgehalt der Kindermilch ist kindgerecht reduziert, außerdem ist sie mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen angereichert, die ein Kind in diesem Alter für ein gesundes Wachstum benötigt. Natürlich spielt bei der Auswahl der Milch der Geschmack und die Gesamternährung Ihres Kindes eine Rolle. Wenn Sie Kuhmilch verwenden, dann dürfen Sie eine unverdünnte Vollmilch (3,5% Fett) nehmen. So empfehlen es auch wissenschaftliche Gremien. Denn in diesem Alter wachsen Kinder noch sehr stark und sie benötigen dafür eine entsprechende Energiemenge.
Die Umstellung auf den Familientisch erfolgt sehr individuell und kann ganz nach Ihrem Söhnchen ablaufen. Mit dem ersten Geburtstag ist es sinnvoll den Nachwuchs mit einem Becher vertraut zu machen, das ist altersgerechter und besser für die Zähnchen. Ihre Idee damit morgens zu beginnen finde ich gut. Versuchen Sie einfach wie Ihr kleiner Schatz damit zurechtkommt. Notfalls braucht es ein wenig Eingewöhnen. Zur Morgenmilch dürfen Sie kleine Mengen Brot kombinieren. Schmeckt das Ihrem kleinen Schatz, wird sich Ihr Kind zu einer immer größeren Menge Brot entscheiden - die Morgenmahlzeit wandelt sich langsam in eine Brot-Milch-Mahlzeit. Als Alternative kann ein Müesli gegeben werden.
Auch abends ist eine Kombination aus Getreide und Milch ideal. Hält Ihr kleiner Schatz weil er noch nicht für eine komplette Umstellung bereit ist, an seinem Milchbrei etwas fest, macht das nichts. Das kommt schon mit der Zeit. Kombinieren Sie immer wieder einmal kleine Mengen Brot dazu. Ihr Kind wird sich irgendwann entscheiden. Ist es eine größere Menge Brot, ist eine Tasse Milch der ideale Partner. Auch hier wäre ein Müesli eine Alternative zur Brot-Milch-Mahlzeit.
Das Abendfläschchen stellt für viele Kinder ein beruhigendes Ritual dar. Wenn Sie das noch etwas beibehalten möchten, verstehe ich das und kann es auch akzeptieren. Wichtig ist, dass die Zähnchen anschließend gründlich gereinigt werden. Damit der Speiseplan nicht „milchlastig“ wird, können Sie die Menge des Bettgehfläschchens ja mit den anderen „milchhaltigen“ Mahlzeiten abstimmen. Manchmal ergibt sich ganz von selbst ein günstiger Zeitpunkt, um auch das Abendfläschchen ab zu schaffen. Wählen Sie eine ruhige, entspannte Zeit. Vielleicht „vergessen“ Sie die Flasche auf einem Wochenendausflug oder einer Urlaubsreise einfach. Auch das wird Ihnen in Ruhe gelingen und dann sorgt ein ausgiebiges Schmuse-, Vorlese-, Gute-Nacht-Ritual für einen beruhigenden Tagesabschluss.
Eine schöne Zeit
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 24.08.2011