Guten Morgen, meine Tochter ist jetzt 11 Monate und ich versuche gerade sie an das Familienessen zu gewöhnen. Ich bin mir aber mit nichts sicher. Bei einem Glas war klar wieviel Gramm sie essen soll. Kann ich Ihr jetzt geben soviel sie möchte oder sollte auch hier abgewogen werden? Ich habe etwas Angst das ich Sie überfüttere, da Sie in der Kurve immer oben angesiedelt ist.
Ich danke Ihnen und wünsche eine schöne Restwoche
Madlene
von
LisasTim
am 16.12.2020, 08:15
Antwort auf:
Welche Mengen an Essen bei der Familienkost?
Liebe „Madie0301“,
schön, dass es bei Ihrer Tochter nun Schritt für Schritt in Richtung Familienkost geht. Gerne geben wir Ihnen ein paar Tipps dazu:
Zum Mittagsbrei können Sie nun langsam immer etwas Fingerfood vom Familientisch, wie Kartoffeln, Nudeln und gedünstetes Gemüse zum bekannten Brei dazu reichen. So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost. Denn am Anfang ist es für die Kleinen noch gar nicht so leicht, sich allein an der stückigen Kost zu sättigen. Sie werden sehen, die Portionen werden hier schnell größer werden und der Brei automatisch weniger. Genau abwiegen müssen Sie das Essen Ihrer Tochter nicht. Die Mengen werden sich hier rasch einspielen. Gehen Sie hier ganz nach Ihrer Tochter vor. Eine genaue Grammvorgabe, die ein Kleinkind essen muss oder darf gibt es generell nicht. Jedes Kind hat einen unterschiedlichen Bedarf, der sich auch täglich mal ändern kann.
Achten Sie immer darauf, dass Ihre Kleine mit den Stückchen gut zurechtkommt. Die Probierhäppchen und Gerichte sollen weiterhin kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig.
Zwischendurch bieten sich kindgerechte Knabberprodukte an und weiches, reifes Obst sind möglich und als Kombination dazu geeignet.
Am Abend können Sie gerne etwas Brot in kleine Würfelchen scheiden und zum Milchbrei reichen. Nach und nach steigern Sie die Brotmengen. Irgendwann wird aus dem Milchbrei ein Brot und eine Tasse Milch.
Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser oder Tee ganz nach Bedarf.
Auf was sollten Sie achten:
Meiden sollten Sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).
Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Solange Ihr kleiner Schatz noch keine Backenzähne hat, kann sie die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihre Kleine Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet.
Hier haben wir das Wichtigste zusammengefasst: ( https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/wissenswertes-zu-ernaehrung-im-kleinkindalter/essen-was-ist-nicht-geeignet/ )
Alles Gute und viel Freude in dieser spannenden Zeit!
Herzliche Grüße
Eva Freitag
von
Eva Freitag
am 16.12.2020