Hallo,
mein Sohn ist nun 26 Wochen alt. Er ist ein Stillkind und war nie von der Flasche zu überzeugen (trinkt auch keine MuMi aus der Flasche). Da er ein sehr hungriges Kind ist und ich mit dem häufigen Stillen doch zunehmend unglücklich bin (ich wollte eigentlich schon nicht mehr Stillen), habe ich nun vor ca. 3 Wochen mit dem Mittagsbrei begonnen (Pastinake, dann P + Kartoffel). Anfangs hat er den total verweigert - mittlerweile probiert er aber alles gerne (versucht einem auch das Brot aus der Hand zu nehmen etc.) und isst zumindest so ca. 8 Löffelchen. Danach stille ich aber noch. Kann ich nun schon mit dem Abendbrei starten? Mein Plan war, ihn dadurch gleichzeitig auch mit dem Löffel an den Geschmack von Industriemilch zu gewöhnen (also fertigen Milchbrei) zu nehmen, sodass er evtl. irgendwann auch mal Flaschenmilch akzeptiert und ich ganz abstillen kann. Ist das wohl ok oder eher zu früh?
Danke und viele Grüße
von
Sohnemann1
am 08.10.2012, 21:45
Antwort auf:
Beikost - Abendbrei trotz Startschwierigkeiten
Liebe „Sohnemann1“,
prima, dass Sie so geduldig am Ball geblieben sind und es auf diese Weise geschafft haben Ihren Spatz mit dem Mittagessen vertraut zu machen. Geduld und Ausdauer zahlen sich immer aus.
Ich kann Ihre Gedanken, der Kleine könne sich durch fertigen Milchbrei auch schrittweise von Säuglingsmilch überzeugen lassen, gut nachvollziehen. Auch verstehe ich gut, dass Sie möglichst bald eine bessere Sättigung erreichen möchten. Grundsätzlich ist es möglich relativ rasch mit dem Abendbrei weiter zu machen. Nach den anfänglichen Problemen und da es bis jetzt eine relativ kleine Menge ist, würde ich aus dem Bauch heraus noch etwas warten. Die Verträglichkeit steht hier weniger im Vordergrund, durch das „frühe“ Einführen des Milchbreies kann es aber passieren, dass Ihr Junge mittags wieder Rückschritte macht. Ein Milch-Getreide-Brei kommt nämlich der angeborenen Geschmacksvorliebe für „süß“ besser entgegen, als die Mittagsmahlzeit. Gehen Sie hier aber nach Ihrem Empfinden vor, mit Ihrem sicheren mütterlichen Gespür finden Sie den richtigen Weg.
Auch was die Gewöhnung an Säuglingsmilch anbelangt, kann ich Sie nur ermutigen geduldig dran zu bleiben. Hier kann die Gewöhnungsphase einige Zeit in Anspruch nehmen. Wie bei der Mittagsmahlzeit gelingt es aber in der Regel Babys letztendlich an etwas Ungewohntes, Fremdes heran zu führen, wenn man es beständig immer wieder in kleinen Mengen anbietet. Probieren Sie die Milch ruhig aus einem Trinklernbecher anzubieten. Hier gibt es Aufsätze die sich für „Stillkinder“ gut bewähren. Am besten bei den Herstellern wie z.B. NUK erkundigen. Ein paar Löffelchen Obst oder Gemüse in die Milch überzeugt manche Kinder vom Geschmack. Sicher gibt es in der Familie jemanden, der hin und wieder die Versuche übernimmt. Denn allein durch den Geruch von Mama versteht ein Baby nicht, dass es nun nicht an die Brust darf.
Ich wünsche Ihnen, dass sich weiter Erfolge abzeichnen und Ihr Kleiner Schritt für Schritt immer besser festes Essen und auch Säuglingsmilch akzeptiert
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 10.10.2012