Hallo,
meine kleine Tochter wird demnächst 9 Monate alt, sie war einen Monat zu früh, ist also in der Entwicklung eher 8 Monate alt.
Seit ihrer Geburt meldet sie sich zuverlässig alle 4 Stunden etwa, so ist es auch nachts nach wie vor. Tagsüber isst sie gut, Morgens ein Fläschchen oder Fingerfood am Frühstückstisch, dann Mittagsbrei um 12, Nachmittagsbrei um 15.30, Abendbrei um 19 Uhr (meist das ganze Gläschen) und noch eine große Flasche kurz vorm einschlafen (5 Löffel Pre auf 200 ml), in der Hoffnung, dass sie eine weile länger schläft - was sie aber nicht tut.
Ins Bett geht sie um halb 9. Nächtliche Unterbrechungen haben wir meist um 12 und um 4, sie lässt sich nur beruhigen indem sie mindestens 150 ml pro Mal trinkt. Wir haben schon versucht, das Pulver zu reduzieren. Folge: Sie meldet sich häufiger!
Sie wiegt bei einer Größe von ca. 76 cm mittlerweile 10,5 kg und sieht schon sehr kräftig aus. Meine Kinderärztin meinte, sie bräuchte in dem Alter keine Nahrung mehr nachts, also solle ich das Pulver wieder weiter reduzieren und die Flasche ausschleichen. Ich sehe da kaum eine Möglichkeit, außer dann 4x wach zu sein nachts...hatten wir alles schon. Schreien lassen werde ich sie nicht. Für Kuscheltiere oder Schnuller interessiert sie sich nicht. Einser oder Zweiernahrung soll ich laut Kinderärztin nicht geben, da sie ja schon so kräftig ist. Sie schwört auf Pre-Milch.
Was machen wir?? Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar, zumal ich bald wieder arbeiten gehen muss und dann diese nächtlichen Unterbrechungen doch sehr anstrengend sein werden.
Eline
von
Eline
am 14.08.2013, 09:08
Antwort auf:
Baby trinkt sehr viel in der Nacht wie können wir das ändern?
Liebe Eline,
zunächst einmal wäre es egal welche Milch Sie anbieten. Die 1er oder 2er hätten nicht diesen „sättigenden“ Effekt, der immer wieder fälschlicherweise angenommen wird.
Damit ein Baby einmal nachts „durchhält“ ohne zu essen, muss es sich zwar tagsüber gut satt essen. Aber der Durchschlaf hängt nicht nur mit der Ernährung zusammen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Und der Durst. Achten Sie auf ausreichend Getränke tagsüber, sonst kommt in der Nacht der Durst und die Kleinen verlange aus Gewohnheit eine Milch.
Zunächst einmal müssen Sie für sich selbst überlegen, welchen Weg Sie einschlagen möchten. Möchten Sie Ihre Kleine nachts von den Flaschen entwöhnen (ich sehe es wie Ihre Ärztin, dass diese nicht mehr aus Hunger verlangt werden), oder möchten Sie es behalten bei wie es ist und darauf warten, dass auch so einmal eine Änderung eintreten wird. Beides ist völlig in Ordnung. Egal welches "Konzept" Sie mehr anspricht, bleiben Sie dann konsequent dabei.
Möchten Sie selbst eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - wird Ihre Kleine mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Dazu würde ich wie Sie es schon angefangen haben, die Milch ausschleichen, also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen.
Veränderungen brauchen Zeit und Geduld. Sie müssen nichts überstürzen. Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen. Bleiben Sie zunächst bei einer Flasche in der Nacht konsequent, dann bei einer weiteren usw. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder im Alter Ihrer Tochter nachts noch wach werden. Ihr Mädchen wird immer agiler und es gibt nachts immer mehr zu verarbeiten. Deshalb wacht Ihre Kleine in den Leichtschlafphasen auf und ist dankbar über eine Hilfe, die sie wieder in den Schlaf bringt. Aus Gewohnheit war es bis jetzt die Milch. Versuchen Sie Ihr Kind mehr und mehr anderweitig als mit Essen zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden.
Ihre Kleine wird nicht gleich begeistert dabei sein. Sie versteht zunächst nicht, warum es diese nicht mehr geben soll, waren die Flaschen in der Nacht bis jetzt doch immer ok und so bequem. Lassen Sie sich von ihrem Schreien nicht entmutigen. Bleiben Sie konsequent, dann können Sie und Ihr Mädchen alles meistern.
Denken Sie an das Ziel: die Familie und Ihre Tochter können endlich durchschlafen. Und Sie schonen obendrein die ersten Zähnchen Ihrer Kleinen!
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 14.08.2013