Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten mit 4,5 Jahren

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten mit 4,5 Jahren

Snoopy2016

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Sehr geehrte Frau Henkes, unser 4,5 Jähriger Sohn bringt uns aktuell ins Zweifeln. Er ist von Grunde her ein sensibler. Was uns Sorge bereitet ist sein in unseren Augen extremer Umgang mit verschiedenen Situationen. Als Bsp.: 1. seine Rakete aus Bauklötzen soll real fliegen können - kann sie nicht - er weint, steigert sich rein 2. winken am Fenster: derjenige ist weg - ach man jetzt wurde ihm nicht auf die und die Weise gewunken bzw. Explizit ihm, er weint, steigert sich rein 3. er war bisher ein problemloser Esser auf einmal ist alles „bäh“ 4. den angegessenen Donut soll ich wieder groß machen - geht nicht, er weint, steigert sich rein. Ist dies ein normales Verhalten für 4,5? Ich fühle mich irgendwie um 1,5-2 Jahre zurück versetzt. Er will auch in allem erster / Gewinner sein, ist er es nicht, weint er, steigert sich rein. Manchmal ist es schwer ihn da wieder raus zu bekommen. Ich habe aktuell das Gefühl der ganze Tag birgt eine solcher unvorhersehbarer Situation nach der anderen. War unser Umgang in solchen Situationen in der Vergangenheit falsch? Vielen Dank.


Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich denke nicht, dass Ihr Umgang mit solchen Situationen falsch war. Sie schreiben, dass Ihr Sohn sensibel ist. Gerade spürt er sehr deutlich, dass Vieles nicht so ist oder läuft, wie er es gern hätte. Das ist frustrierend, zumal es ihm auch verdeutlicht, wie wenig er mit seinen vier Jahren erst bewirken kann. Da ist die Frustratonstoleranz einfach noch nicht weit entwickelt. Es wäre doch zu schön, wenn die Rakete plötzlich echt wäre oder der Donut wieder ganz. Sie können Ihren Sohn emotional begleiten, indem Sie ihm das vermitteln. Sprechen Sie mit ihm darüber. Da können Sie ruhig mitphantasieren, was Sie schön fänden. Aber leider geht das ja nur im Spiel (diesen Ausdruck benutzen Kinder in diesem Alter oft). In Wirklichkeit ist es anders. Diese Frustrationen muss Ihr Sohn aushalten lernen. Darin können Sie ihm Vorbild sein durch Ihr Verhalten. Sie können solche Situationen auch immer wieder wohlwollend mit ihm besprechen. Beim Essen scheint Ihr Sohn sein Bedürfnis nach Wirkmächtigkeit auszuleben. Hier kann er verweigern und es sich nicht schmecken lassen. Das können Sie ja kaum verhindern. Hier ist es wichtig, dem Thema nicht zu viel Bedeutung zu geben. Es ist ja für ihn schade, wenn es ihm nicht schmeckt. Für all die beschriebenen Situationen ist es sicher hilfreich, wenn Sie diese geduldig mit Ihrem Sohn durchstehen. Er sollte sich nicht beschämt fühlen, damit es ihm allmählich leichter fällt, Frustrationstoleranz zu entwickeln. Für ihn ist es ja in den jeweiligen Situationen wirklich schlimm. Das müssen wir Erwachsenen uns immer wieder klarmachen, weil wir von der Bedeutungslosigkeit solch kleiner Ereignisse ausgehen. Das tun Vierjährige aber noch nicht. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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