Efeu1889
Hallo, Ich habe eine fast 7 Wochen alte Tochter und ich hab das Gefühl, sie mag mich nicht. :( Ich hatte einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose und konnte sie erst mehrere Stunden später kennenlernen. Ein nacktes Bonding hatten wir nie. Der Papa hat sich in der Zeit um sie gekümmert und ich glaube sie mag ihn lieber als mich. Ich kümmere mich 88% der Zeit um sie, Stille voll. Aber sie lächelt jetzt seit einigen Tagen und schaut uns bewusst an. Mich guckt sie kaum an, mal kurz beim stillen vllt, angelächelt hat sie mich erst 1-2 mal aber auch erst nachdem ich richtig Faxen gemacht habe. Den Papa lächelt sie sofort an bzw lächelte heute morgen sogar, als sie nur seine Stimme gehört hat. Das macht mich so traurig. Zudem habe ich sie die ganze Zeit bei mir auf dem Arm etc. und beschäftige mich mit ihr (Fingerspiele, singen) das soll ja gut sein für die Bindung und Babys wollen doch angeblich immer bei der Mutter sein. Ich hab das Gefühl, ihr ist das eher egal, da kommt keine Regung. Manchmal scheint es als wäre es ihr lieber ich würde sie einfach in Ruhe irgendwo liegen lassen. Was mache ich nur falsch? Ich liebe sie so sehr und bin so traurig das sie mich vermeintlich gar nicht sonderlich mag/braucht. Kann es sein das uns diese Bindung oder Prägung fehlt weil ich nicht die erste war die sie nach der Geburt gesehen hat? Kann man das irgendwie noch retten? :( Danke! Viele Grüße Efeu
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Efeu, das sog. soziale (also bezogene) Lächeln beginnt erst gerade und mit großer Sicherheit werden auch Sie angelächelt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind Sie gezielt nicht anlächelt, ist verschwindend klein. Ich verstehe Ihre Traurigkeit. Ich möchte trotzdem die Situation nutzen (ohne zu wissen, ob das für Sie überhaupt gilt), einen wichtigen Baustein von Beziehungen anzusprechen. Es wird in den Jahren der Erziehung noch viele Situationen geben, in denen Sie nicht (sofort) zurückbekommen, was Sie hineingegeben haben. Dies sollte aber keinesfalls Ihre Zuwendung, Ihr Nähe und Vertrauen, Ihr Sicherheitsangebot vermindern. Es ist notwendig, dass sich das entkoppelt, nicht Dank (hier Lächeln) erwartet wird, sondern es Freude auslöst, wenn es geschenkt wird. Das ist eine völlig andere Haltung. Viele Eltern tun "alles" für ihre Kinder und sind maßlos enttäuscht, wenn diese trotzdem unzufrieden, frech, anspruchsvoll usw. sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die "selbstlosen" Eltern damit schlecht umgehen können. So viel zur allgemeinen Frage. Es ist also wichtig, dass Sie weiter Ihr Kind mit Ihrer Liebe erfreuen und fördern und es wird sicher sehr häufig eine positive Reaktion zurückkommen. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit Ihrem Kind. Dr.Ludger Nohr
Curcuma
Hallo, ich denke, ich kann Dich beruhigen. Zu Situationen wie Deiner (kein direkter Kontakt nach Geburt oder in der Anfangszeit) werden hier immer mal wieder Fragen gestellt. Dr. Nohr antwortet dazu sinngemäß, dass Bindung ein Prozess ist, der nach einem schwierigen Start nicht „verloren“ ist, sondern die Summe der guten, liebevollen, bedürfnisorientierten Zeit mit dem Baby. Babys haben feine Antennen; falls Du enttäuscht reagierst oder Dich gar innerlich abwendest, merkt es das wahrscheinlich und könnte irritiert sein. Es ist absolut verständlich, dass Du traurig über die vermeintliche Bevorzugung des Papas ist, aber liebe einfach Dein Baby, das braucht es und es wird Eure Bindung stärken. :) Vielleicht hilft es Dir auch, hier in dem Forum von Dr. Nohr mal nach Stichwörtern dazu zu suchen. Eine kürzliche ähnliche Frage verlinke ich hier mal als Beispiel: https://www.rund-ums-baby.de/experten/entwicklung-von-babys-und-kindern/Trennung-nach-schwerer-Geburt_4562.htm Viele Grüße!
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