.Nina.
Hallo Frau Schulze, ich hoffe es ist auch ok, eine Frage zu stellen wenn man bereits schwanger ist. Ich hatte 2021 eine komplikationslose Schwangerschaft (bis auf Gebährmutterhals Verkürzung gegen Ende). Ich habe es geliebt schwanger zu sein und nach den kritischen 12 Wochen auch bedingungslos und sorgenlos genossen - nie hatte ich Angst vor den Vorsorgeterminen. Nun bin ich erneut (geplant) in der 18. SSW und diese SS ist seit Beginn sehr schwer für mich. In Kurzfassung: 5.-8. Woche stetige Kontrolle wg. unklarem Wachstum, danach mehrfach Blutungen, dann Kontakt zu Ringelröteln (2,5 Wochen Unklarheit ob angesteckt), danach Zyste am Embryo entdeckt, danach Corona, nun wieder Ringelröteln Verdacht bei meiner Tochter. Es war also quasi fast immer "irgendwas" - Gott sei Dank ging bisher alles gut aus. Im Grunde ist also mit dem Baby und der SS jetzt alles wunderbar, aber ich kann es überhaupt nicht genießen. Ich habe innerlich ständig diese Unruhe / das Gefühl "irgendwas ist" und warte irgendwie schon auf die nächsten Probleme / Sorgen was super traurig ist. Und wenn nichts ist, bilde ich mir fast schon Dinge ein (z.B. wird mein Bauch schon zu sehr hart, wiederholt isch die GMH Verkürzung etwa etc.). Ich bin dann ganz überrascht, wenn mein Arzt sagt alles wunderbar, weil ich im Kopf schon mit verschiedensten Komplikationen gerechnet hatte. Und das ist auch nicht gesund... denn zu viele Sorgen schaden dem Kind dauerhaft ja auch (also ein neuer Grund sich darüber Sorgen zu machen dem Kind geschadet zu haben...). Haben Sie einen Tipp, wie ich aus dieser "Sorgenspirale" raus und wieder mehr ins Vetrauen in meinen Körper kommen kann? Denn - wie gesagt - es gibt aktuell wirklich keinen Grund die SS nicht zu genießen. Ist es in der Schwangerschaft "normal" mehr bzw. so viele Sorgen zu haben? Ich kenne es von damals gar nicht. Ich hatte vor ca. 6 Jahren bereits eine (mM nach leichte) Angststörung die ich mit ambulanter Therapie super in Griff bekommen konnte. Daher weiß ich eigentlich, dass die Ängste damals sehr irrational waren, während es hier ja wirklich eine unglückliche Reihung von Zwischenfällen in den letzten Wochen war. Allerdings habe ich natürlich dadurch auch Angst wieder in sowas zu rutschen, denn auch damals hatte ich das Gefühl "irgendwas ist immer", wenn auch stärker / völlig grundlos. Jetzte eine Therapie zu machen scheint mir aber etwas übertrieben und auch kaum möglich, bis ich einen Platz hätte wäre die SS vermutlich vorbei. Was meinen Sie? Vielen Dank für Ihre Zeit & Hilfe! Nina
Liebe Nina, vielen Dank für Deine Frage! Über Ostern war ich im Urlaub aber verfasse jetzt zeitnah eine Antwort an Dich. Viele Grüße, Sally
Liebe Nina, vielen Dank für Deine Nachricht und Dein Vertrauen. Ich kann verstehen, dass Du Dir Gedanken machst und dass Du viele Sorgen hast. Es ist völlig normal, dass Deine zweite Schwangerschaft anders ist als Deine erste. Weiterhin ist es auch normal, dass Du Dir Sorgen machst. Eine Schwangerschaft ist oft mit vielen Herausforderungen verbunden. Vielleicht hilft Dir der Gedanke, dass jede Schwangerschaft einzigartig ist und dass Du deswegen neue Strategien brauchst, um diese Schwangerschaft zu bewältigen. Du reflektierst ja auch selbst, dass Dir viele Herausforderungen begegnet sind und Du kannst “Angstgedanken” also so was wie “es kommt bestimmt was schlimmes” erkennen und sehen. Was bisher passiert ist, muss nichts schlechtes vorher sagen. Insbesondere wenn Dein begleitender Arzt Dich mutbetreut und beruhig nach vorne schaut. Du fragst, wie Du Deine zweite Schwangerschaft sorgenfreier erleben kannst und mehr Vertrauen in Deinen Körper gewinnen kannst. Für beides kann es hilfreich sein, körperlich aktiv zu sein. Natürlich in einem Maße, dass Du gut bewältigen kannst. Wie viel das bei Dir genau ist, also ob Du noch Joggen, ins Fitnessstudio oder Rad fahren kannst, kann ich nicht sagen. Das hängt sehr von Deiner Fitness vor der Schwangerschaft ab. Aber Dich zu bewegen gibt Sicherheit und Kraft. Vor allem so etwas wie tanzen kann sehr gut funktionieren und der Körper kann sich schnell gut anfühlen. Natürlich bedeutet das nicht “einmal getanzt und alle Sorgen sind weg”, aber es ist eine Möglichkeit über Dein Verhalten mit Dir selbst in Beziehung zu treten und Sorgen und Zweifel für eine Zeit bei Seite zu legen. Kannst Du damit etwas anfangen? Was ich Dir auch noch empfehlen kann ist es in Austausch mit Frauen zu kommen, die in einer ähnlichen Situation sind. Solche Frauen kannst Du in Schwangerschaftskursen in deiner Nähe finden. Oder Du kannst die Schwangerengruppe in meinem Kinderwunschprogramm MentalStark (www.mentalstark.app) besuchen. Die Gruppe ist im kostenlosen Probemonat enthalten und dort bekommst Du Unterstützung von einer Psychologin. Was eine Psychotherapie angeht, würde ich Dir empfehlen einmal Kotakt zur Therapiepraxis aufzunehmen, bei der Du zuvor warst. Vielleicht können ein paar Auffrischungssitzungen schon helfen oder Du lässt Dich auf die Warteliste setzen, für den Fall, dass es Dir schlechter gehen sollte. Manchmal kann das allein helfen. Also zu wissen: “Falls ich alleine nicht mehr weiter weiß, habe ich schon Hilfe organisiert.”. Falls Du dann keine Hilfe brauchst, freut sich die nächste Person auf der Liste, die dann schneller dran kommt. Du fragst auch noch “ist das normal?” und ich kann Dir sagen, dass 10 bis 15% aller Schwangeren Depressivität und Angst erleben. Es ist also einerseits sehr häufig. Andererseits heißt dads aber nicht, “Frau soll die Zähne zusammenbeißen”. Es ist wichtig darüber zu sprechen und nach Hilfe zu suchen. Ich bin jetzt nicht auf alle Deine Fragen einzeln eingegangen, aber ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen und schreib mir gerne, wenn Du weitere Fragen hast. Viele Grüße, Sally Schulze
.Nina.
Vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Nachricht! Das ist wirklich nicht selbstverständlich! Ich kann gut nachvollziehen, was Sie schreiben und es hilft auf jeden Fall schon sehr, zu lesen dass es nichts allzu ungewöhnliches ist. Ich werde auf jeden Fall gucken, dass ich einige der Tipps umsetzen kann.
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