Isabel_R
Hallo Frau Dorn, Gestern habe ich die endgültige Mitteilung von der Frauenärztin bekommen, dass unser letzter ICSI Versuch fehlgeschlagen ist. 2020 ist unser Sohn geboren worden nach einer ICSI. Damals war direkt die erste ICSI erfolgreich. Im vergangenen Jahr habe ich zwei ICSI Versuche hinter mich gebracht. In diesem Jahr dann noch einen dritten Versuch gestartet. Die Spermienqualität meines Mannes ist sehr schlecht, sodass wir alle eingefrorenen Spermien von ihm, die aufgrund einer Hodenkrebserkrankung vorhanden waren, von ihm auftauen lassen mussten, um überhaupt Spermien für diese letzte Runde gewinnen zu können. Dass dieser Versuch nun fehlgeschlagen ist, hat mich unglaublich mitgenommen. Das hätte ich nie gedacht. Gestern habe ich den ganzen Tag geweint und auch in der Nacht. Auch heute geht es praktisch genauso weiter wie es gestern aufgehört hat. Ich kann mich nicht an meinem Sohn freuen. Ich freue mich gerade nicht an der Sonne. Gibt es irgendwelche Tricks, was ich machen kann? Ich weiß, dass ich in einer viel glücklichen Situation bin, als viele andere. Ich habe ein Kind! Aber es ist, als ob ein Lebenstraum von mir zerplatzt ist. Ich bin Großfamilienkind und habe immer von 3-4 eigenen Kindern geträumt. Normalerweise bin ich psychisch stabil. Probleme habe ich immer gut bewältigen können. Darum bin ich unglaublich mitgenommen, weil ich meine körperliche Reaktion überhaupt nicht erwartet hätte. Kann das noch an den Hormonen der ICSI liegen? Herzliche Grüße Isabel
Das hört sich nach Trauer an! Und trauern dürfen Sie, trauern um Kinder, die Sie sich gewünscht haben, das braucht Zeit. Wer kann Ihnen in der Trauer beistehen? Sie brauchen Menschen, die dieses Gefühl verstehen und nicht nur "aber freu Dich doch über...." raten. Manchmal kann es sehr hilfreich sein, so eine Trauer und dann Neuausrichtung mit professioneller Hilfe anzugehen. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe eine Beratung, die spezialisiert ist? Schauen Sie mal hier: https://www.bkid.de/fuer-ratsuchende/beratungsfachkraefte-in-ihrer-naehe/ Auf der BKiD Seite finden Sie auch hilfreiche Literatur zu dem Thema.
Tauchmausmama
Mit hat nach den Fehlgeburten und dem Tod unseres Babys das Buch „netter Versuch Schicksal“ sehr geholfen- alles Gute Dir
JessiK89
Hallo, mir geht es gerade genauso. Mein Sohn wurde im Juli 2020 geboren, ich habe drei Geschwister, wollte immer Kinder haben und gerade den dritten erfolglosen Kryotransfer gehabt. Eine frische Icsi im Juli ist an einer Überstimulation und einer Not OP wegen inneren Blutungen gescheitert. Da wir Selbstzahler sind, keine Embryonen mehr haben und für meinen Partner kein neuer Frischtransfer wegen seines Alters, der Kosten und meiner Gesundheit mehr in Frage kommt, war es das wohl. Die Beziehung ist dieses Jahr auch enorm belastet worden und es kam schon fast zur Trennung. Und es fühlt sich in dem Fall tatsächlich so an, als wäre damit auch ein Kind, bzw. eine Familie gestorben, die einen eigentlich begleiten müsste. Das ist ein wahnsinniger Schmerz, den man kaum ertragen kann, wenn es einem so wichtig war. Es ist eigentlich sehr unfair und schwierig, aber wenn ich mein Kind ansehe, könnte ich auch nonstop weinen, obwohl er ja überhaupt nichts dafür kann. Einerseits hilft mir die Beschäftigung, andererseits kann ich mich aber nicht raus nehmen und einfach trauern, da ich funktionieren muss als Mama. Ich weiß es auch noch nicht, aber ich schätze mit der Zeit und dem Überleben kommt entweder eine Lösung oder man lernt tatsächlich, es anzunehmen und zu ertragen. Aber das es einfach unfassbar schwer und traurig ist und ein Stück weit vielleicht sogar normal, das kann ich bestätigen. Alles Gute und viel Kraft
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