Lennax
Liebe Frau Thorn, Ich bin 25 und musste am 20.02 meinen Sohn in der 20.SSW zur Welt bringen nach 3 woechigem Krankenhausaufenthalt nach Blasensprung. Zu der Trauer ueber den Verlust gesellen sich leider seit Anfang an Ängste in Bezug auf eine erneute Schwangerschaft. Erst einmal ist da meine körperliche Komponente (ich hatte keine Ausschabung, da Angst vor Unfruchtbarkeit, jetzt habe ich natuerlich noch Schleimhaut und sogar Flüssigkeit in der Gebärmutter, was mir Angst bzgl Infektionen macht--> Unfruchtbarkeit). Mein Mann und ich haben vor fuenf Jahren aufgehoert zu verhüten. Trotz regelmäßigem Sex wurde ich nicht einmal schwanger (obwohl wir uns keinen Stress machten, da jung) . Erst nach einem einmaligen One Night Stand mit einem anderen Mann im Oktober hielt ich prompt einen positiven Test in der Hand. Wir waren ueber gluecklich. Das erste Mal seit Jahren war ich wieder gluecklich und motiviert (war davor oft in psychiatrischen Kliniken wegen einer PTBS), die Beziehung zu meinem Mann war plötzlich unheimlich innig. Jetzt ist unser Sohn tot und mit ihm alle Träume und Freude. Nur die enge Verbindung ist geblieben. Und die Angst kam. Dass mein Mann vielleicht unfruchtbar ist. Er geht natuerlich nach der Schwangerschaft nicht davon aus. Ich will nicht wieder mit einem anderen Mann schlafen, um schwanger zu werden. Ich will ein Kind mit meinem Partner... Aber es hat all die Jahre nicht funktioniert. Der Gedanke laesst mich nicht los, nicht schlafen, nicht essen. Ich habe Angst nie ein gesundes, lebendes Kind zu bekommen, sei es wegen meiner oder seiner körperlichen Beweggründe. Meine Psychologin meint leider nur, dass das Themen sind, die momentan noch keine Rolle spielen (sollten). Tun sie doch aber! Eigentlich ist es fast das einzige, worum es sich gerade bei mir dreht... Diese Angst, Angst, Angst...
Liebe Lenas, ich würde Ihnen empfehlen, offen mit Ihrem Mann zu sprechen. Ein Kind unter solchen Bedingungen zu bekommen ist immer mit sehr großen Ängsten verbunden: Was, wenn Ihr Mann doch etwas ahnt? Was wenn er ohne Ihr Wissen seine Fruchtbarkeit untersuchen lässt? Was, wenn das Kind später (aus irgendwelchen Gründen) einen DNA-Test macht? Sie könnten dies z.B. bei Fachkräften für Kinderwunschberatung (www.bkid.de) oder bei anderen Familienberatungsstellen. Vielleicht können Sie dort zunächst eine oder mehrere Einzelsitzungen vereinbaren, um Ihre Situation zu besprechen. Danach könnten Paarsitzungen folgen. Herzliche Grüße Petra Thorn
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