Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zwiemilch und brustverweigerung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: zwiemilch und brustverweigerung

Mitglied inaktiv

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hallo, mein baby ist 9 monate alt, seit einem knappen monat machen wir zwiemilchernährung mit stillen und milupa aptamil pre, nun bin ich in der 7. woche schwanger und mein kid verweigert mir die brust, ich möchte weiterstillen, weiß mir aba im mom wenig rat... er hat sonst so brav und einwandfrei getrunken... er wird sich doch noch net selber abstillen oder??? nasti


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Liebe Nasti, das Kind stillt sich nicht selber ab, sondern es wird zur Flasche hin abgestillt. Ihr Baby ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Es muss erst (wieder) lernen, wie es an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihre Baby anlegen. Warten Sie nicht, bis es sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Babys gut kontrollieren können und genau sehen, was es macht. Vermeiden Sie es, Ihr Baby am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Babys legen oder es fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Kind nicht an der Brust bleiben, nachdem es sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Es wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass es die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Kind die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Falls Sie sich zum Abstillen entschließen, kann Ihnen eine Stillberaterin auch hierzu gezielte Tipps geben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, sie schrieb doch aber, dass sie schwanger ist?! Wäre es da nicht auch möglich, dass der MSR nachlässt bzw. die Milchproduktion einfach geringer wird? Da würde ich als Baby mich ehrlich freuen, wenn meine Mutter mir zusätzlich noch Ersatzmilch geben würde, denn in dem Alter ganz ohne Milch ist wohl ein bisschen arg früh. Saugverwirrung, ja. Vermutlich hast Du recht, nur nützt es doch in dem Fall nichts, auf voll stillen hin zu arbeiten, wenn Schwangerschaftsbedingt nicht mehr genug Milch da ist? LG Steffi, das ist KEINE Kritik, nur Interesse! ;o)


Biggi Welter

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Liebe Steffi, es stimmt, dass die Milchmenge sich im Laufe der Schwangerschaft ändern kann und sich auch einige Kinder abstillen, aber noch nicht so früh und es hat hat nichts mit dem Milchspendereflex zu tun. Ich habe nicht geschrieben, dass keine Zusatznahrung mehr gegeben werden sollte, sie soll nur nicht mit der Flasche gegeben werden, damit das Kind das korrekte Trinken an der Brust nicht verlernt. Du darfst auch gerne kritisieren :-), auch ich mache Fehler und kann was übersehen, da bin ich froh, wenn jemand nachhakt, gerade an so einem vollen Tag wie gestern. LLLiebe Grüße Biggi


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