Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Zufüttern

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Zufüttern

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich muss hier mal ein bisschen schniefen. Meine Tochter Marit ist am 4.10. 07 geboren. Sie wog bei Geburt 4460g. Gestern wog sie bei der U 4 5710g. In den letzten 2 Wochen habe ich sie mit der Hebamme gewogen, da hat sie pro Woche 100g zugenommen. Der Kinderarzt meinte das sei noch ok. Die HEbamme war sich nicht sicher.Nach den neuen Perzentielen liegt sie auch noch gut im Schnitt. In den letzten Wochen ist es aber schon so, dass ich oft das Gefühl habe, dass Marit saugt, aber nicht schluckt. Das ist jetzt auch kein Wachstumsschub mehr. Dafür geht das schon über 3-4 Wochen so. Nachts schläft sie gut (meistens).6-8 Std. am Stück. Tagsüber stille ich sie aber teilweise stündlich bis 2 Stündlich und sie wirkt auch unzufrieden. Ich habe noch zwei Kinder (5 und 8 Jahre alt) die mich auch noch brauchen. Ich hatte mir fest vorgenommen Marit 6 Monate voll zu stillen. Jetzt komme ich aber langsam doch an meine Grenzen. Ich weiß nicht was ich tun soll. Eigentlich möchte ich sie weiter stillen, und dann bin ich tagsüber oft so an meiner Grenze, vor allem wenn sie so unzufrieden ist und stündlich trinken will und dann einfach nichts kommt. Ich nehme schon das Aufbaumittel von I.Stadelmann, trinke Milchb.tee und Carokaffee. Esse viel mit Getreide, trinke viel Wasser. Alles um mehr Milch zubekommen, aber da ist einfach tagsüber nicht genug. Nachts reicht es aber. Wenn ich jemanden das erzähle, sagen viele 3 Monate stillen mit 3 Kindern wäre doch auch wohl gut, soll mir keinen Stress machen. Aber ich seh das anders, ich würde gern, mach mir nur Sorgen dass sie Hunger hat und darum unzufrieden ist. Ansonsten ist sie aber schon recht munter und wach. Fixiert und "erzählt". Der Kinderarzt war ja auch mit ihr zufrieden. Sie ist ja auch nicht durchgehend schlecht zufrieden. Aber schon häufig....Was soll ich denn nun tun? Vielleicht können sie mir in meinem Gedankewirrwar helfen. Vielen Dank schon mal und viele Grüße Elke


Beitrag melden

Liebe Elke, drei kleine Kinder sind eine ungeheuere Herausforderung. Doch das dritte Kind weiß nicht, dass es das dritte ist und dass seine Mutter noch ein Geschwisterkind zu versorgen hat und deshalb benimmt es sich wie alle Babys: es will durchschnittlich acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden und es wacht normalerweise auch in der Nacht regelmäßig auf. Der Gedanke an die Flasche mag in dieser Stresssituation verlockend sein, aber künstliche Säuglingsnahrung ist absolut keine Gewähr dafür, dass die Abstände länger werden und Sie weniger Arbeit haben. Vielleicht ist ja auch nicht eine Veränderung bei der Ernährung (deren Ausgang sehr ungewiss ist) der Weg, der Ihnen weiter hilft. Gibt es die Möglichkeit, dass jemand Sie bei der Hausarbeit entlastet? Können Sie vielleicht einen zuverlässigen Teenager finden, der bereit ist sich stundenweise mit Ihren älteren Kindern zu beschäftigen, so dass Sie etwas Luft zum Ausruhen und Entspannen finden können? Wenn es einen Weg gibt, dass Sie wieder mehr Zeit für sich finden können und so zu etwas Erholung kommen, sind die häufigen Stillzeiten unter Umständen nicht mehr so ein großes Problem. Ihre Kiinder können mit Ihnen zusammen zumindest einen Teil der Stillzeiten zu "besonderen" Zeiten machen. Sie können die Stillzeiten dazu nutzen mit den älteren Kindern ein Buch anzuschauen z.B. Astrid Lindgren "Ich will auch Geschwister haben" oder ein Fotoalbum mit Babybildern der größeren Kindern, damit sie sehen wie es war, als sie so klein waren. Sie können auch eine "Stillkiste" zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das große Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Haben Sie ein Tragetuch? Für meine Begriffe gehört ein Tragetuch zu den wichtigsten Dingen der Babyausstattung. Es gibt Ihnen mehr Mobilität und gleichzeitig kann Ihr Baby Ihre Nähe spüren und Sie haben mindestens eine Hand für das Geschwisterkind oder andere Tätigkeiten frei. Wo schläft Ihr Baby denn? Falls es nicht in Ihrer unmittelbaren Nähe schläft, versuchen Sie einmal, es direkt neben Ihnen (entweder auf einer Matratze oder in einem Korb neben Ihrem Bett oder gleich mit in Ihrem Bett) schlafen zu lassen. So bekommen Sie nachts mehr Ruhe als wenn Sie aufstehen müssen. Bitten Sie Ihren Partner, Ihnen am Morgen einen Teller mit Häppchen zurechtzumachen, die Sie mit einer Hand essen können. So können Sie immer wieder einmal etwas aus dem Kühlschrank nehmen und essen. Stellen Sie sich an die Plätze, an denen Sie stillen ein Flasche Mineralwasser, eine Flasche Saft und ein Glas. So können Sie bei jedem Stillen immer etwas trinken. Fahren Sie den Haushalt radikal zurück. Ungeputzte Fenster verursachen keine Seuchen und nächstes Jahr fragt niemand mehr danach, wie oft Sie Fenster geputzt hast, aber eine ausgeruhte Mutter, fühlt sich besser. Tiefkühlgemüse ist nicht giftig und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss wirklich gebügelt werden. Denken Sie immer nur einen Tag weit und nicht "o Gott wie lange wird das noch so weitergehen". Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten und hoffe, es war ein Hinweis dabei, der Ihnen weiterhilft. Vielleicht haben Sie Lust ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Es ist oft hilfreich, sich mit anderen Müttern bei einem Treffen austauschen zu können. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Kristina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Sommer, wenn ich richtig sehe ist deine Tochter etwa 4 Wochen Jünger als meine, etwa so 14/15 Woche. Was du schreibst erinnert mich sehr an das was ich durchmachen musste, ich habe aber erst 1 Kind und bin weiß Gott kein Stillexperte, ich wage es trotzdem dir zu schreiben. Ich finde es toll wie du das bis jetzt gemacht hast mit 3 Kindern! wow ich weiß nicht ob ich das so durchgehalten hätte. Aber ich weiß jetzt (im nachhinein ist man immer schlauer) dass in dieser Zeit ein massiver Entwicklungsschub statt findet, der sich unterschiedlich auswirkt bei manchen Kindern fast gar nicht, bei anderen stärker und sich sehr häufig auf die Stillbeziehung auswirkt. Nicht umsonst wird am häufigsten zwischen 3. und 4. Monat zugefüttert oder das Stillen aufgegeben. Du hast besimmt genug Milch, ein unzufriedenes Kind wäre nicht so fitt und würde in der Nacht nicht so lange durchschlafen, das tat meine übrigens auch in der härtesten zeit noch. Dein Kind hat ausreichend zugenommen, meine Tochter ist älter und nimmt viel langsamer zu, trotzdem meinte mein Kia in hinblick auf die vielen zu dicken Kindern, dass das noch in Ordnung ist, aber ich sehr gut aufpassen muss, Hmpf. Lass dich nicht verunsichern und folge deinem Herzen, hat deine Tochter einen Schnuller? Vielleicht ist sie durch die täglichen Erlebnisse so beeindruckt, dass sie dich als Schnuller und Beruhigungsinstrument benutzt und gar nicht immer Hunger hat? Ich kann dir wärmstens das Buch: "Oje ich wachse " empfehlen, das hat mir neben dem Stillforum in der schweren Zeit sehr geholfen. Es hat übrigens 6 Wochen gedauert, bis unsere Stillbeziehung sich wieder eingespielt hat und so eine Phase kann wieder kommen! Aber irgendwie schaffen wir das. Liebe Grüße


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo vielen Dank für die große Mühe mir soviel zu schreiben. Auch dir Cat07. Heute geht es mir schon etwas besser,bsser wie gestern an einem total hoffnungslosen Tag..... Ich möchte auch garn nicht zufüttern. Lieber stille ich weiter, ich war nur so unsicher ob sie wohl Hunger hat, und das wollte ich natürlich nicht. Ein Tragetuch habe ich, und ich bin so froh darüber, weil es mir doch einiges erleichtert. Die Maud genießt das auch. Was den Haushalt betrifft, so habe ich eine liebe Mama die für uns oft kocht, und meine Fenster kann ich auch wohl ganz gut schmutzig sehen. Es ist nur eine allgemeine Erschöpfung und halt die Angst das Marit nicht satt wird. Danke nochmal für den Tipp mit der LLL, meine Postleitzahl ist49497. Habe gesestern auch nochmal mit der Hebamme gesprochen die mich bei unserer großen Tochter entbunden hat, und gerade auch noch mal total geschult von der WHO ist. Sie hat mir auch noch mal viel Mut gemacht. Ich gebe auch noch nicht auf.... Aber vielen Dank für die Tips und die Mühe. Elke


Beitrag melden

Liebe Elke, ruf mal bei Tina Taphorn, Tel. 044 47 - 856 306, oder Gundi Regner-Hendrix, Tel. 05901 - 42 09 an, sie können dir sagen, wer in deiner Nähe ist. Schön, dass du so guten Mutes bist und so kompetent unterstützt wirst! Herzlichen Gruß Kristina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Welter, mein Sohn wird am Donnerstag 4 Monate alt und hat heut bei der U4 nur 5.100g auf die Waage gebracht. Sein Gewicht war schon ein Thema, bevor er geboren wurde: er wurde eingeleitet, weil man eine Plazentainsuffizienz vermutete. Dann war er aber doch 500g schwerer als geschätzt: 3.180g. Er hat sein Geburtsgewicht nach 14 Tagen ü ...

Guten Morgen ich hätte eine Frage wir müssen etwas zu füttern um den kleinen Mann zu pushen ich stille ihn voll und uns geht es gut damit er ist zu Frieden. Hat aber die letzen drei Wochen stagniert mit dem Gewicht und er sollte etwas anschieben. Ist vom Typ her aber ein zarter wie sein Papa als Kind auch wenn der kleine ein gutes Start Gewicht hat ...

Hallo ich hätte am 6 November Geburtstermin gehabt... Mein Sohn kam jedoch schon am 28 Oktober mit 3510g zur Welt... Er hat natürlich in der ersten Woche im Spital etwas abgenommen aber alles noch im normalen bereich... Am Sonntag den 19 November hatte er ein Gewicht von 3,60kg... Ist das zu wenig oder reicht es? Bzw wie könnte ich schauen das ...

Liebe Frau Welter, ich stille meine etwas über 4 Monate alten Zwillinge voll. Startgewicht lag bei 2,6 und 2,7 kg. Mittlerweile haben sie 4,8 und 5,3 kg. Nun hängt das Gewicht vor allem beim schwereren Zwilling etwas - sie hat in den letzten drei Wochen nur 190g zugenommen (in der letzten Woche gar nichts), die andere immerhin 400g. Sie sind ...

Hallo! Ich habe vor 3 Wochen mein zweiten Kind bekommen. Schon bei meinem ersten mussten wir zufüttern und sind nie mehr davon weggekommen. Bei meinem zweiten war es mein sehnlichster Wunsch voll zu stillen. Er kam drei Wochen vor ET per Kaiserschnitt wegen Komplikationen mit 3080g zur Welt. Er war aber anfangs recht fit und hatte gleich großen Hu ...

Liebe Biggi!  Meine Tochter ist 6 Tage alt und trinkt gut an der Brust. Milch ist genug da. Leider ist der Bilirubinwert von 18 (gestern) auf 19 ( heute) gestiegen. Muss ich jetzt zufüttern? Morgen ist Kontrolle. Wenn es bei 20 ist Phytotherapie. Wie kann ich ohne Flasche zufüttern (Stichwort Saugverwirrung)? Eigentlich habe ich genug Milch, da ...

Liebe Biggi,  ich habe eine Frage, wie ich das Zufüttern ausschleichen kann.  Meine Tochter ist 31/2 Wochen alt und da sie anfangs kaum den Saugverschluss halten konnte und deswegen 10./. Abgenommen hatte, füttere ich ihr per FingerFeeder 90ml pro Mahlzeit, seit gestern 60ml abgepumpte Muttermilch zu.  Nach jedem Mal stillen kann ich mindeste ...

Hallo, unser Stillstart war schwierig, mein Milcheinschuss hat auf sich warten lassen, wir haben spontan zugefüttert mit der Flasche, gleichzeitig habe ich versucht neben dem Anlegen mit der Medela Symphony mit 1 Pumpset meine Milchproduktion in Gang zu bringen. Das ging ca. 3,5 Wochen so. Dann hab ich langsam das Zufüttern gestoppt und nur noc ...

Hallo.) Mein Junge wird am Samstag 11 Wochen alt und wir hatten schon einen holprigen Stillstart.  Obwohl wir gar keine Probleme mit dem Anlegen hatten (und ich ihn 16h am Tag an der Brust hatte), kam die erste Woche keine Milch. Also gar keine. Nicht einmal ein Tropfen. Er nahm dann im Krankenhaus besorgniserregend ab und wir mussten mit Pr ...

Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt knapp sechs Wochen alt, und ich würde gerne, wenn möglich, voll stillen. Aber vielleicht kurz von Anfang an: Leider hatten wir einen etwas schwierigen Start, und so musste mein Sohn direkt nach der Geburt auf die Neonatologie und dort auch für eine Nacht bleiben. Wir konnten also nicht gleich bonden, und ich ...