Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zufüttern?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: zufüttern?

Mitglied inaktiv

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hallo biggi, einmal wieder muss ich dich um deinen rat bitten. mein kleiner ist jetzt fast 6monate, es fehlen nur noch wenige tage bis dahin. mein problem ist folgendes: abends wenn ich ihn in unser bett lege und ihn dort stille bis er schläft, kann ich mich darauf verlassen, dass er in etwa 30-45min wieder munter wird.(das schon seit okt) dabei reicht es ihm, wenn er meine brust zum nuckeln oder trinken hat. das ganze geht dann etwa solange bis ich mit im bett liege, danach kommt er alle zwei bis drei std. er schläft dabei auch sehr unruhig. wir haben einen festen tagesablauf und auch das schlafengehen vollzieht sich immer gleich. erst schauen wir sandmann dann wird er bettfertig gemacht und danach gehts ins bett. im bett mache ich dann noch zwei spieluhren an, damit ich das anziehen für den schlafsack überbrücke und er sich auf´s schlafen einstellen kann. meine frage wäre jetzt folgende: habe ich abends zu wenig milch? Soll ich abends mit zufüttern beginnen? wenn ja mit was? soll ich überhaupt schon zufüttern? die windeln sind gut getränkt. Oder muss er zu viel vom tag verarbeiten? er ist denn tag ansonsten gut drauf und schläft recht wenig. vormittags wenn ich mit schlafe zwei std. ( aber mit stillpause ) und ansonsten allein, schläft er ne halbe. er ist dann meist 3-4std. am stück munter. und will beschäftigt werden. kannst du mir helfen? entschuldige, wenn es etwas zu lang geworden ist, aber ich hoffe du verstehst wie ich es meine. vielen dank schon mal. liebe grüße annett


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Liebe Annett, ich würde den Abend eher ruhig ausklingen lassen, für den Sandmann ist dein Kind vielleicht doch noch zu klein und ein von der Mama gesungenes Lied könnte besser sein. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hab ich das richtig verstanden du schaust mit dem kleinen abends Sabdmann an,im fernseher?Er ist doch erst 6 Monate,das ist zuviel für ihn.Die kids können nicht die ganzen Bilder verarbeiten die im fernseher laufen dafür sind die viel zu schnell. Ich würd das mal weglassen und lieber aus dem Buch was vorlesen.Und nur einmal die Spieluhr aufziehen.Also lieber abends alles ruhiger angehen lassen und nicht zuviele sinneseindrücke.So hats bei meinen immer geklappt.Hab entweder was vorgesungen oder was vorgelesen und da lagen sie in ihrem bettchen.Dann lagen sie da so 10 min noch,ohne spieluhr oder sonst was,brabbelten vor sich hin und schliefen.Also abends würd ich sagen lieber ruhe einkehren lassen. Stillst du denn noch voll oder gibst du schon Beikost.Denn wenn du Beikost gibst kannst du ja ein Gutenachtbrei geben.Und dannach oder davor Stillen. Das er nachts unruhig ist vermute ich eher das er zuviel verarbeiten muss. Könnte mich aber auch irren,war halt bei meinen beiden so


Mitglied inaktiv

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danke für die anregungen. liebe grüße annett


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