Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt und ist bis vor 5 Tagen voll gestillt worden. Nun hab ich aber leider den Eindruck, dass ihr die Milch allein nicht mehr genügt, nicht Mengenmässig, da ist genug da, eher von der Sättigung. Sie kommt seit ca. 1 Woche nachts alle 2-3Std. Ich habe versucht ihr eine Flasche zu geben aber die will sie nicht. (habs auch mit Muttermilch in der Flasche probiert) Sie spielt damit, aber trinken tut sie nichts daraus. Ich gebe ihr seit 5 Tagen einmal am Tag Gemüse (Pastinaken). Nun würde ich ihr gerne am Abend zum sättigen, einen Brei geben, da sie mit dem Löffel bereits erfahrung hat. Nun meine Fragen: 1.Kann ich jetzt schon mit Brei am Abend anfangen? 2.Welche Sorte? Ich will ihr schließlich nicht die Lust am Gemüse nehmen. 3.Gibt es eine Möglichkeit, dass sie doch noch die Flasche nimmt? Viele Fragen, von einer kleinwenig verzweifelten Mami. Danke
? Liebe Tami-Mam, das vermehrte nächtliche Aufwachen und Stillen ist klassisch für dieses Alter, aber nicht zwingend, weil das Kind nicht mehr ausreichend satt würde durch die Muttermilch. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können. Mit der Einführung der Beikost sollte begonnen werden, wenn das Kind zu erkennen gibt `Jetzt bin ich soweitA und nicht ausschließlich auf den Kalender geschielt werden. Die Beikostbereitschaft lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Wenn Sie jetzt also Beikost anbieten, dann ist es besser dies NICHT am Abend zu tun, sondern zu einem Zeitpunkt, wo das Kind gut gelaunt und nicht zu hungrig ist. Am Abend besteht das Risiko, dass Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen und außerdem gibt es KEINE Garantie, dass die Nächte ruhiger werden. Die Flasche ist jetzt sicher nicht notwendig, es sei denn, Sie wollen bald abstillen. Viele Stillkinder lehnen die Flasche ab, schlicht und ergreifend deshalb, weil die Technik an der Flasche eine ganz andere ist, als an der Brust. Dazu kommt, dass sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust und so lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt `Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gestecktA. In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich nicht, zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen zeigen kann, wie die Becherfütterung funktioniert, dazu brauche ich lediglich Ihre Postleitzahl. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, danke für die ausfürhrliche Antwort. Sie haben mir die Sicherheit gegeben das weiterstillen noch das beste ist. Kann ich meine Milch den irgendwie "sättigender" machen. Durch besondere Nahrungsmittel oder so. Stilltee trinke ich bereits. Meine Postleitzahl für die Stillberaterin in meiner Gegend ist 86343. Dankeschön Tami-Mam
? Liebe Tami-Man, Frau Regina Martin Tel.: 08233-9490 müsste genau wissen, wer die nächstgelegene Stillberaterin ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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