Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern

Biggi Welter

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Frage: Zufüttern

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Liebe Biggi, unser Sohn ist jetzt 5 Monate alt. Bisher habe ich voll gestillt. Seit einer Woche habe ich das Gefühl, dass er nicht mehr richtig satt wird. Bisher reichte meine Milch immer gerade so aus. In letzter Zeit habe ich aber das Gefühl, dass ihm nachmittags die Milchmenge nicht mehr reicht. Bisher habe ich ihn immer nach Bedarf gestillt, womit ich ungefähr auf alle 3 Stunden gekommen bin (nachts schläft der schon seit der 8. Woche durch und wird gar nicht gestillt). Morgens bekommt er auf jeden Fall genug Milch, da die Brüste nach 12 Stunden immer sehr prall sind. Meist kann er davon auch noch bei der zweiten Mahlzeig zehren. Dann wird die Milchmenge aber immer weniger und unser Sohn schon nach 2 Stunden, manchmal auch nach 1 1/2 Stunden quängelig. Das Quängeln kann natürlich auch einen anderen Grund haben (Zähne, die im Moment drücken...). Ich kann es nie richtig einschätzen, ob es Hunger ist oder ob es einen anderen Grund hat. Da er neuerdings auch immer die Hand in den Mund steckt und daran nuckelt bzw. richtig saugt, glaube ich natürlich immer, dass er Hunger hat. Daher lege ich ihn dann immer erst mal an, um das auszuschließen. Er nimmt dann immer sofort die Brust und trinkt auch. Ich nehme also an, dass er Hunger hat und mit der ersten Ladung nicht genug bekommen hat. Wenn er dann was getrunken hat, ist er wieder gut drauf. Inzwischen ist es allerdings ziemlich nervig, ihn ständig in Etappen trinken zu lassen und ständig anzulegen. Daher habe ich schon überlegt, ob ich vielleicht etwas zufüttern sollte. Wenn ja, sollte man noch Milch zufüttern oder schon mit Gemüse langsam anfangen. Ich bin ziemlich unsicher, was das Zufüttern angeht, da ich natürlich auf jeden Fall noch weiter stillen will. Da er nachts immer noch seine 12 Stunden schläft, genügend nasse Windeln hat und auch mit 6,8 kg (Geburt: 2,9kg) ein normales Gewicht hat, denke ich dann wieder, dass er doch genug bekommt. Vielleicht kannst du mir helfen. Liebe Grüße Katrin


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? Liebe Katrin, es ist vollkommen normal, dass die Stillabstände im Tagesverlauf kürzer werden. Das alleine ist KEIN Anzeichen für zu wenig Milch und da dein Kind offensichtlich gut gedeiht, denke ich nicht, dass Du dir Sorgen machen musst. Bei einem vier Monate alten Kind ist das Saugen an Fingern oder Händen kein aussagekräftiges Hungerzeichen mehr, denn nach den ersten vier Wochen beginnt das Kind sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Insgesamt klingt es jedenfalls nicht so, als ob jetzt zugefüttert werden sollte. Mit der Einführung der Beikost sollte begonnen werden, wenn das Kind zu erkennen gibt `Jetzt bin ich soweitA und nicht ausschließlich auf den Kalender geschielt werden. Die Beikostbereitschaft lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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