Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zufüttern

Biggi Welter

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Frage: zufüttern

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Hallo habe einen Sohn von 5 Wochen,er wird voll gestillt.Bekommt auch nichts anderes als Muttermilch! Ab wann kann ich ihm denn etwas anderes anbieten?Ich hörte das ich ab dem 4.mon.mit brei oder obst anfangen könnte,neben dem stillen! Und das ich auf keinem Fall,die flaschenmilch geben sollte,nach dem 4. monat??Was ist nun da dran?Müsste ich flaschenmilch geben ?


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? Liebe Seli, während der ersten sechs Monate braucht ein gesundes, voll ausgetragenes Baby normalerweise nichts anderes als die Milch seiner Mutter. Etwa ab einem halben Jahr, wenn das Kind zu erkennen gibt, dass es nun auch noch etwas anderes ergänzend zur Muttermilch braucht, kann allmählich die Beikost eingeführt werden. Kriterien für die Einführung der Beikost sind weder Größe noch Gewicht, sondern die Reife des Kindes. Die Bereitschaft eines voll ausgetragenen, gesunden Kindes erkennen Sie an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Es ist selbstverständlich möglich, ein Kind ganz ohne künstliche Säuglingsnahrung zu ernähren. Künstliche Säuglingsnahrung ist ja nichts weiter als ein Muttermilchersatzprodukt und so lange eine Frau stillt, braucht sie keinen Ersatz für ihre Milch. Ein Kind kann so lange gestillt werden, bis es keine Muttermilch mehr benötigt und dann braucht es auch keinen Ersatz mehr für Muttermilch, so dass keine künstliche Säuglingsnahrung erforderlich wird. Sollten Sie - aus welchem Grund auch immer - vor dem ersten Geburtstag Ihres Kindes abstillen wollen, werden Sie um künstliche Säuglingsnahrung nicht herumkommen. Je nachdem, wie alt Ihr Kind dann ist und ob es ein erhöhtes Allergierisiko hat oder nicht, sollten Sie dann mit Ihrer Kinderärztin/arzt sprechen, ob eine HA-Nahrung oder eine normale Pre-Nahrung empfehlenswert ist. Prinzipiell kann Pre-Nahrung während des gesamten ersten Lebensjahres gegeben werden. Folgenahrungen sind ernährungsphysiologisch weder sinnvoll noch notwendig und keineswegs als alleinige Nahrung, sondern wenn überhaupt, nur in Zusammenhang mit Beikost zu geben. Ab etwa einem Jahr kann dann Kuhmilch eingeführt werden (entweder als Trinkmilch oder in Form anderer Milchprodukte) Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Spezielle Kindermilchen sind nach dem ersten Geburtstag nicht notwendig. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU-Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: · Säuglingsanfangsnahrung · Folgenahrung · Antigen-Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre-Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre-Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er-Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre-Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen-reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).


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