Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zufüttern

Frage: zufüttern

Mitglied inaktiv

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Ich mache mir seit ungefähr eiber Woche viele Gedanken rund um das stillen und füttern. Nils ist heute genau 10 Wochen alt. Er wurde 8 Wochen voll gestillt. Dann hatte ich den eindruck, daß er nicht mehr richtig satt wird und auch nicht mehr genug Milch da ist. Ich habe Ihn dann öfter angelegt und meine Trinkmenge auf 4-5 l erhöht. Trotzdem hat er nach 1-2 Stunden wieder geweint, ich hatte aber noch keine Milch. Also habe ich angefangen Humana 1 zuzufüttern. Leider geht er jetzt nicht mehr an die Brust. Ich pumpe die MM ab und er bekommt sie dannn zur nächsten MZ. Es kommt aber beim abpumpen nur noch etwa 300 ml. Also bekommt er dann noch 3 Fl. Hu 1.Wie lange sollte ich an einer Brust pumpen? Nach 3-4 Min. kommt keine Milch mehr. Was kann ich noch tun damit die Milch wieder mehr wird? Ich trike tgl. 2,5-3l .Reicht das aus? Hilft Stilltee? Ich bin ganz traurig, daß es nicht mehr so klapp wie am Anfang. Da hatte ich soviel MM, daß ich jeden Tag bis zu 6 mal gestillt habe und und noch was einfrieren konnte. Das war von einen auf den anderen Tag vrbei. Woher kann das kommen.Nils ist übrigens nicht Allergie gefährdet. Entschuldigen Sie bitte den langen Text, aber diese Sache beschäftigt mich so. Ich hätte ihn so gerne länger voll gestillt. Viele liebe Grüße Nicole


Biggi Welter

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? Liebe Nicole, ich fürchte, Du hast einen Wachstumsschub mit zu wenig Milch verwechselt, das kommt leider immer wieder vor. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Stillabstände von zwei Stunden und manchmal auch weniger sind keine Seltenheit. Um beim Pumpen die Milchmenge zu erhalten oder gar zu steigern, ist neben einer geeigneten Pumpe (und das sind lange nicht alle Modelle) auch das richtige Pumpmanagement notwendig. Leider ist es auch hier so, dass nur wenige Frauen eine Pumpberatung bekommen, wenn sie die Pumpe in die Hand bekommen. Wenn Du es wirklich möchtest, kannst Du versuchen, dein Baby mit Hilfe einer Stillberaterin wieder an die Brust zurückzuführen und auch deine Milchmenge wieder so steigern, dass sie dem Bedarf des Kindes angepasst ist. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich werde dir jetzt einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge geben, doch Du solltest dich wirklich auch an eine Kollegin vor Ort wenden, die dir im direkten Kontakt ganz gezielt weiterhelfen kann, auch damit, wie Du dein Kind wieder an die Brust führst.. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deiner Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinen Babys ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Zusätzliches Pumpen wird in deiner Situation vermutlich nicht zu umgehen sein. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit NICHT mit der Flasche, sondern einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Auch ein vielleicht verwendeter Schnuller sollte weggelassen oder zumindest der Gebrauch des Schnuller weitestgehend eingeschränkt werden. Alles Saugen des Babys sollte an der Brust stattfinden. In aller Regel, lässt sich mit den oben genannten Maßnahmen die Milchproduktion recht rasch wieder ankurbeln und an den Bedarf des Kindes anpassen. LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Frau Welter, vielen, vielen lieben Dank für Ihre schnelle und ausfürliche Antwort. Mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen, daß Hopfen und Malz noch nicht verloren ist. Wir wohnen übrigens in Hamburg. Ich denke, da wird es eine geeignete Stelle finden. Ich habe schon viel von Stillberaterinnen gehört, aber vielleicht kennen sie ja eine in unserer Nähe und können mir eine empfehlen. Also, vielen Dank noch mal und ein schönes Wochenende. Nicole und Nils


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Nicole, in Hamburg haben Sie die Wahl zwischen mehreren LLL-Stillberaterinnen oder auch Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC (die allerdings nicht ehrenamtlich arbeiten, sondern ein Honorar für ihre Arbeit verlangen). Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin können Sie bei Frau Christel Opitz-Lüders Tel.: 040-7015579 erfragen, die nächstgelegene Still- und Laktationsberaterin IBCLC bei Frau Gudrun von der Ohe Tel.: 040-815642. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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