Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern - jetzt schon?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zufüttern - jetzt schon?

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt 21 Wochen alt, ich stille ihn voll, ganz nach Bedarf, und das klappt alles wunderbar. Sowohl aus Überzeugung als auch zwecks Allergievorbeugung möchte ich möglichst lange stillen. d.h. natürlich solange wie Robin Interesse zeigt und mir es damit gut geht ;) Wenn wir selber am Tisch sitzen und essen hat mein Mann ihn meistens auf dem Schoß, er sieht also "was so auf dem Tisch abgeht". Nun zu meiner Frage... Ich habe das Gefühl, daß Robin ganz furchtbar viel Interesse am Essen zeigt und manchmal richtig rummosert, wenn er sich das, was in unseren Mündern verschwindet, eben gerade nicht in den Mund stecken darf... und mit irgendeinem Spielzeug 'abgespeist' wird... Eigentlich hatte ich vor ihm erst so mit 7/8/9 Monaten mal 'ne Kartoffel in die Hand zu drücken (im Stilltreffen hab ich gehört, man könnte sich Breie etc eventuell sparen..) aber ich hab einfach das Gefühl, daß Robin JETZT schon was haben will. Was rätst Du mir? Worauf muß ich achten, was die Allergievorbeugung angeht? Wie fang ich am besten an, wenn er jetzt schon so viel Interesse zeigt? Ich hoffe ich hab trotz der vielen Worte mein Problem bzw meine Überlegungen klar gemacht. Danke schonmal! Gruß von Mimo (meist eher eine stille Mitleserin)


Biggi Welter

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? Liebe Iris, so „neu" ist die Empfehlung möglichst sechs Monate ausschließlich zu stillen nicht:-). Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Aber in jedem Fall muss nicht sklavisch der Kalender, sondern das einzelne Kind angeschaut werden und so wie jedes Kind seinen Zeitpunkt zum Krabbeln, Laufen und das erste Mal „Mama" sagen hat, so ist nicht jedes Kind exakt mit sechs Monaten bereit für Beikost. Manche sind etwas früher so weit und andere später. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, auch ich bin eigentlich meist nur stille Mitleserin und habe eine sehr ähnliche Frage: Mein Kleiner ist jetzt knapp 24 Wochen alt und folgt mit den Blicken jedem Schluck O-Saft, den ich zu mir nehme. Ich habe ein bisschen im Internet rumgelesen. Die neue Empfehlung der WHO für die Einführung der Beikost lautet ja "circa 6 Monate" (im Gegensatz zu früher 4-6 Monate), nachdem man Studien über die Gefahren der frühzeitigen Einführung von Beikost berücksichtigt hat. Ich möchte natürlich nichts falsch machen. Was sind denn die Gefahren bei frühzeitiger Beikosteinführung? Würdest Du mir raten, das Ganze hinauszögern, bis er wirklich genau sechs Monate erreicht hat. (Also lieber noch 3 Wochen warten?) Vielen Dank schon einmal für Deine Antwort Iris


Biggi Welter

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? Liebe Mimo, Es ist nicht immer einfach, reine Neugier von echtem Interesse an der Beikost zu unterscheiden. Für den Beginn der Beikost sollte immer das Kind und nicht nur der Kalender angeschaut werden. Schau dir dein Kind eingehend in Hinblick auf die Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost an: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn dein Kind dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Als erste Beikost bietet sich Kartoffel, Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake, Karotte oder anderes Gemüse oder auch Banane oder gekochter Apfel an. Fertignahrung ist nicht zwingend notwendig, es kann auch so gekocht werden, dass vom Familientisch immer etwas für das Kind Passendes abgezweigt werden kann. Als Knabberlösung für ganz neugierige Babys, kann auch schon mal eine salzlose Reiswaffel angeboten werden. Viele Tipps zum Thema Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen findest Du in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung", das Du bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) bestellen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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