Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zufüttern -Biggi !?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zufüttern -Biggi !?

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Hallo Biggi, hab mal eine Frage: Mein kleiner Spatz ist nun 5 1/2 MOnate auf der Welt. Er ist allerdings ein Frühchen und wäre nun gute 4 Monate alt. In letzter Zeit schläft er wieder sehr viel und hat auch einen recht regelmäßgen Rythmus. Nachts kommt er maximal einmal. Tagsüber trinkt er zwischen 4-6 mal an der Brust. In letzter Zeit nimmt er auch nichtmehr arg zu, sodaß ich solangsam ans zufüttern denke. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob sein Frühchenmagen das schon aushält? Er hat unheimlich viel durchgemacht, allerdings mit dem Essen hatte er nie Probleme. Also meinst Du es wäre ein guter Zeitpiunkt um mit dem Zufüttern anzufangen? Liebe Grüße Andrea


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, gerade bei Frühchen gelten andere Regeln zur Einführung der Beikost und zwar nicht - was viele Eltern denken - ein späterer Beginn der Beikost, sondern in vielen Fällen ein früherer Beginn. Die üblichen Kriterien für die Bereitschaft zur Beikost können bei einem Frühgeborenen nicht absolute Anwendung finden und es kann niemals eine pauschale Antwort geben, wann für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt für die Beikost gekommen ist. Das muss immer individuell entschieden werden. So kann es sein, dass ein Frühchen Beikost oder Nahrungsergänzungsmittel bereits relativ früh benötigt, weil es durch die Frühgeburtlichkeit nicht genügend Zeit hatte seine Eisenspeicher zu füllen und deshalb die Gefahr besteht, dass es bei ausschließlichem Stillen ab einem bestimmten Zeitpunkt einen Eisenmangel erleiden wird. Doch niemand kann ohne Untersuchung sagen, bei welchen Frühchen dies der Fall sein wird und bei welchem nicht. Auch die motorischen Voraussetzungen können bei einem Frühchen anders aussehen, als bei einem reif geborenen Kind. Sprich deshalb unbedingt mit der Kinderärztin/arzt, ob bei deinem Kind jetzt der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost bereits gekommen ist. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, Levin hatte auch während seiner 10 Wochen in der Klinik ständig Eisenmangel. Dasselbe gilt für mich. Eisenmangel ist bei mir Dauersituation. In der SS bekam ich versch. Präperate, aber alle habe ich nicht vertragen! Wenn denn nun ein solcher Mangel bei Ihm festgestellt wird (wir sind morgen sowieso bei der Entwicklungsneurologischen Sprechstunde im KH). Mit was würdest Du dann anfangen zuzufüttern? Ich hab gehört das die allseits beliebten Frühkarotten nicht so toll als erste Mahlzeit seien? Außerdem ist da ja auch kein oder kaum Eisen drin -oder? Außerdem habe ich Angst das die Ärzte einfach aus Unwissenheit zum Zufüttern raten. Denn in unserem KH wird sowiso nicht allzuviel vom Stillen gehalten. Liebe Grüße und vielen Dank für Deine Hilfe Andrea


Biggi Welter

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? Liebe Andrea, wie reagiert wird, wenn tatsächlich ein Eisenmangel festgestellt wird, hängt nicht zuletzt davon ab, wie gravierend der Mangel ist. In manchen Fällen wird dann auch die Gabe eines Eisenpräparates unumgänglich. Besonders eisenreich ist zum Beispiel Hirse, die auch Babys bereits bekommen können. Der Beginn der Beikost bedeutet ja nicht automatisch das baldige Ende des Stillens, die Beikost ergänzt die Muttermilch und ihr könnt noch lange eine schöne Stillzeit genießen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, wir haben k e i n e n Eisenmangel bei unserem kleinen Schatz und so kann ich unbesorgt und ohne schlechtes Gewissen voll weiterstillen. Juhuuuuuuuu :-) Viiiiielen Dank für Deine Infos. Trotzdem würde ich mich noch für eine Art "Beikostplan" interessieren. Also mit was fang ich an. Wie komm ich um die künstlichen Brei´s rum bzw. sind die wirklich so schlimm (vorallem wegen den Zuckerzusätzen) Liebe Grüße Andrea


Biggi Welter

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Liebe Andrea, bei der Einführung von Beikost solltest Du langsam vorgehen. Ein Mindestabstand von einer Woche sollte in jedem Fall eingehalten werden, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und dann sollte es wirklich EIN Nahrungsmittel sein (also nur Kartoffel, nur Apfel usw.). Ein längerer Abstand schadet sicher nicht und Babys brauchen auch keine große abwechslungsreiche Speisekarte, das ist eher die Übertragung der eigenen, erwachsenen Vorstellungen auf das Kind. Für einen Getreidebrei sollte nach Möglichkeit kein Weizen verwendet werden, ehe das Kind zehn Monate alt ist. Weizen gehört ebenfalls zur Hitliste der Allergene. Reis ist ein Getreide, das meist sehr gut vertragen wird, auch Hirse bietet sich an. Alles Getreide sollte unbedingt gekocht sein. Frischkornbrei ist nichts für Babys. Auch Obst sollte zuerst in gekochter Form angeboten werden. Zum einen ist es dann für den Darm des Kindes (der sich ja erst an die neue Aufgabe gewöhnen muss) besser aufschließbar und zum anderen vertragen die Kinder gekochtes Obst oft besser als rohes. Wenn ein Obst gekocht gut vertragen wird, kann es langsam auch roh angeboten werden. Im ersten Lebensjahr soll die Beikost die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen (deshalb heißt es BEI-kost). Deshalb muss auch nicht erst eine Stillzeit „ersetzt“ sein, sondern Du kannst deinem Kind auch über den Tag verteilt Beikost anbieten. Brei ist alles, was püriert ist. Brei ist nicht gleichbedeutend mit Milchbrei. So lange dein Kind noch mindestens zweimal täglich gestillt wird, braucht es keinen Milchbrei. Vor dem ersten Geburtstag sollte ein Kind entweder Muttermilch oder künstliche Säuglingsnahrung bekommen. „Normale“ Kuhmilch bzw. Kuhmilchprodukte sollten frühestens ab einem Jahr gegeben werden. Als Getränk eignet sich für Kinder wie für Erwachsene gleichermaßen Wasser. Wasser ist optimal zum Durstlöschen, Du brauchst keinen Tee. Saft sollte, wenn überhaupt nur verdünnt gegeben werden, ob da spezielle „Babyssäfte“ notwendig sind, sei dahingestellt. Viele Tipps rund um das Thema Beikost und auch einige Rezepte zum Selberkochen findest Du in dem Infoblatt der La Leche Liga „Babys erste feste Nahrung“, das Du bei jeder LLL-Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) bestellen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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