Efeu1889
Hallo, Ich komme grade vom Kinderarzt und bin ganz traurig. Meine Maus ist am 16.02.20 geboren, also gut 4 Monate alt, und hat in den letzten 4 Wochen nur 160 Gramm zugenommen. Sie wird noch voll gestillt. Da sie mit nur 2425 Gramm auf die Welt gekommen ist, und heute nur 5000 Gramm wog, sind wir sogar unter die 3te Perzentile gerutscht. (Gewichtsentwicklung 16.02.20 - 2425 gr 16.03.20 - 3300 gr 27.05.20 - 4840 gr 24.06.20 - 5000 gr) Mein Kinderarzt geht davon aus das meine Milch nicht mehr reicht und empfiehlt mir nach dem anlegen noch PRE Milch zuzufüttern bis sie satt ist. Aber er wies mich darauf hin, das es dann gut sein kann das die Kleine die Brust dann ganz verweigert, weil die Flasche einfacher für sie ist. Das haben wir im Krankenhaus schon so gemacht (Brust und danach Flasche) damit sie zunimmt und ich war soo froh das es dann nach einigen Tagen doch noch mit dem Vollstillen geklappt hat. Meine Hebamme sagte man kann auch eine Woche einen Still Marathon versuchen, jede 1.5-2 Stunden anlegen, um die Milchmenge zu steigern. Was wäre ihr Rat? Hab ich noch eine Chance weiter zu stillen? Ich wollte so gerne bis zur Beikost Einführung Vollstillen - aber natürlich auch nicht um jeden Preis! Nur grade nachts war das Stillen so praktisch, da sie dabei oft wieder eingeschlafen ist. Mir ist aufgefallen das sie etwas weniger nasse Windeln hat (ca. 4-5 stück in 24h) aber so macht sie insgesamt einen fitten Eindruck und schreit nicht mehr als vorher oder so. Ich hab auch eine Milchpumpe, allerdings noch nie benutzt, macht es Sinn zusätzlich zu pumpen oder "klau" ich meiner Tochter dann noch mehr Milch? Was macht das mit der Bindung wenn ich nicht mehr stillen kann? Merkt sie das Mama sie grade scheinbar nicht mehr richtig satt bekommt? Danke! Viele Grüße Efeu
Liebe Efeu, ich stimme Deiner Hebamme zu und würde ein paar Stilltage einlegen. Gerade wenn Dein Baby zögerlich zunimmt, würde ich noch mehr anlegen, denn Stillen funktioniert nach dem Angebot und Nachfrage. Nur wenn Dein Baby oft saugt, wird sich die Milchmenge steigern. Deshalb wäre es gut, wenn Du ein paar „Stilltage“ einlegen könntest und anlegst, anlegst, anlegst. Du könntest auch noch zusätzlich abpumpen und würdest Deinem Baby keineswegs etwas wegnehmen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Du könntest Deinem Baby auch noch Muttermilchsahne geben. Du kannst dazu Milch ausstreichen oder abpumpen und nach etwa zwei Stunden den sich absetzenden Rahm löffelweise verfüttern. Außerdem würde ich es mit der Brustkompression versuchen, das wirkt oft Wunder. Lieben Gruß Biggi Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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