Nadine23.04.2004
Guten Morgen, ich benötige Ihre Hilfe beim Stillen. Mein Sohn ist nun 14 Tage alt und das Stillen lief am Anfang perfekt. Ich hatte schon Vormilch ab der 25. Schwangerschaftswoche und auch im Krankenhaus lief das Stillen sehr gut. Laut meiner Hebamme sind das Anlegen und die Stillposition (Stillen von vorne und ganz selten mal im Liegen) nicht das Problem und selbst meine sehr großen Brüste, die erforderlich machen, dass ich sie stütze und die Nase meines Sohnes freihalte, sind nicht das Problem. Ich denke, ich habe einfach zu wenig Milch, denn mein Sohn trinkt mit gutem, hörbarem Schlucken 10 Minuten pro Seite und schläft dann jedoch ein. Nach dem Stillen ist er erst nicht wachzubekommen und dann trinkt er jedoch - auf Anraten der Hebamme- ein Fläschchen mit Pre-Milch und zwar etwa zwischen 20-40ml pro Mahlzeit. Das machen wir seit zwei Tagen so. Nach dem Stillen pumpe ich pro Brust 5-10 Minuten ab, da kommen etwa 10-20ml zusammen, die ich sammle und dann einmal im Laufe des Tages alles zusammen nach dem Stillen verfüttere. Trotzdem steckt er sich ohne die Pre-Milch die Faust in den Mund, macht Schmatzgeräusche und weint manchmal. Ich habe mir in der Apotheke aktivierte Bockshornkleekapseln geholt, trinke etwa 1,5 Liter Stilltee am Tag und ab und zu ein Malzbier (aber die Wirkung davon ist ja nicht wirklich erwiesen). Sind all diese Maßnahmen effektiv, um die Milchmenge zu erhöhen? Ich habe Sorge, dass wir bei der Pre-Nahrung hängenbleiben, weil er dadurch natürlich auch länger satt bleibt und ich somit nur alle drei bis dreieinhalb Stunden stillen kann. Fürs Abpumpen dazwischen reicht die Milch aber nicht, das habe ich getestet. Ich bedanke mich ganz herzlich für die Möglichkeit Ihnen schreiben zu können und freue mich von Ihnen zu hören.
Kristina Wrede
Liebe Nadine23.04.2004, wichtiger als etwas zu essen oder zu trinken ist, dass dein Baby häufiger an der Brust saugt. Du kannst ihm helfen, in dem du beim Stillen die Brustkompression anwendest (s.u.). So bekommt er in gleicher Zeit deutlich mehr Milch. Zufüttern würde ich nur empfehlen, wenn er nicht genug zunimmt, aber nicht, weil er unruhig ist. Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen, dann bekommt er auf jeden Fall genug Milch von dir!! Wenn du dennoch Sorge hast, ob dein Baby genug Milch bekommt, mach den Windel-Test, nichts anderes (also weder Milch abpumpen und messen noch Baby vor und nach dem Stillen wiegen). Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag Du siehst, die Spannweite des "normalen" ist recht weit, so dass wieder klar wird, dass ein unruhiges Kind nicht zwangsläufig ein hungriges Kind sein muss. Allein die Tatsache, dass er noch ein Fläschchen trinkt heißt nicht, dass er es aus Hunger tut. Denn: ein Baby KANN gar nicht anders, als die Milch, die ihm per Flasche gegeben wird, zu trinken (denn sie fließt ihm ja ganz von allein in den Mund), und so trinken die meisten Babys auch nach dem Stillen noch eine Flasche wenn man sie ihnen gibt. Aber nicht zwangsläufig aus Hunger, sondern einzig und allein, weil sie nichts anderes machen können als zu schlucken. Lieben Gruß, Kristina
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