Mitglied inaktiv
Ist leider etwas lang geworden.. Ich habe meinen Sohn (inzwischen 2,5 Jahre) bis zum Abstillen (mit 8 Monaten) durchgehen mit Stillhütchen gestillt, weil meine Brustwarzen zu flach sind. Dabei hatten wir auch nie Probleme. Seit 8 Wochen habe ich eine Tochter und stille wieder mit Hütchen. Einige Male habe ich es ohne probiert, aber das klappt nicht. An sich komme ich auch gut mit dem Hütchen zurecht, allerdings nimmt sie seit 2 Wochen schlecht zu (gerade knapp 100 Gr.). Ich stille nach Bedarf, meist alle 2-3 Stunden, nachts alle 4-5, jeweils knapp eine Stunde. Ich habe das Gefühl, dass sie seit einigen Tagen nicht mehr richtig kräftig saugt und oft nach dem Stillen noch "unglücklich" ist und quengelt. Ansonsten ist sie aber auch oft wach und zufrieden, macht also keinen kranken oder schwachen Eindruck. Mein Kinderarzt riet mir beim Stillen auch Milch abzupumpen (es kommen ca. 40 ml) und diese dann mit der Flasche zu füttren. Diese trinkt sie gut und sehr schnell und auch jedes Mal aus. Den Hunger hat sie also. Gestern Abend habe ich ihr dann auch 155 ml Pre-Nahrung gegeben, die sie komplett und "begeistert" getrunken hat, in der Nacht das gleiche nochmal, weil aus der Brust anscheinend kaum was kam und beim Abpumpen auch nur 20 ml. Heute morgen hat sie besser getrunken und ich habe parallel 60 ml abpumpen können. Jetzt bin ich ziemlich hilflos. Soll ich weiter zufüttern? Auch das Abpumpen uns aus der Flasche geben ist für mich nur eine sehr kurzfristige Lösung. Haben Sie vielleicht noch eine Idee? Herzlichen Dank für Ihre Mühe, tuxus
Liebe tuxus, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Ich befürchte eher, dass Ihre Tochter saugverwirrt ist, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Sie muss erst lernen, wie sie an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihre Tochter anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Baby sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Babys gut kontrollieren können und genau sehen, was es macht. Vermeiden Sie es, Ihre Tochter am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Kindes legen oder es fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Falls Sie sich zum Abstillen entschließen, kann Ihnen eine Stillberaterin auch hierzu gezielte Tipps geben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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