Mitglied inaktiv
Hallo, ich hab da ein problem. ich stille meine fast 3 wochen alte (zweite) tochter voll und nach bedarf (tagsüber ca. alle 2h, nachts meist 3h). konnte mich bisher auch nicht über angebot und nachfrage beschweren. aber seit heute nacht bin ich am zweifeln. nach 3 stunden schlaf, verlangte meine tochter nach mir. sie trinkt normalerweise ca. 5 min pro seite, doch schon nach 2-3 minuten tat sie sich schwer mit dem saugen, saugte und saugte(meine brüste waren wie leer) , scheinbar aber ohne erfolg(beide seiten), denn sie gab auf und brüllte. ich legte sie immer wieder an, insges. ca 1h. es war kein nuckeln, sie hat richtig gesaugt und es kam wohl (was ich so hörte), eher wenig bis nix raus. sehr deprimierend. danach gab sie wohl auf oder hatte dann doch endlich genug. das ging mir eben wieder so, ca. 45 min gestillt. nun bin ich ratlos, was ich machen soll, ich trinke 2 kannen stilltee und ca. 1 1/2 liter wasser. kann es sein, dass mir die milch ausgeht oder steht ein wachstumsschub an (wobei ich ja das gefühl habe, ich habe weniger milch). ich wäre ihnen für einen rat oder eine meinung dankbar. chrissi ach so, eine kleine frage hätte ich noch, können hefeklöße zu blähungen führen?? mal ganz abgesehen von der sauce, nur wegen der hefe, danke.
Kristina Wrede
Liebe Chrissie, Es gibt keine allgemeingültige "Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei Ihnen Blähungen hervorrufen auch bei Ihrem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst. Was das Trinkverhalten deiner Tochter betrifft, so ist das nicht ungewöhnlich für ein Baby in diesem Alter. Du hast ganz sicher genug Milch und brauchst dir keine Sorgen zu machen, so lange die Kleine weiterhin zunimmt und wächst. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen und häufige Stillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wenn Mütter ihre Kinder mit zu sich ins Bett nehmen, um nicht immer wieder aufstehen zu müssen, berichten viele von ihnen, dass sie sich nach einigen Tagen so daran gewöhnt haben, dass sie das nächtliche Stillen tatsächlich kaum noch mitbekommen. Nicht wenige Babys schlafen obendrein viel "tiefer", wenn sie die Nähe der Mutter spüren. Vielleicht hilft auch dir das zu weniger anstrengenden Nächten. Und die Gewissheit, dass es "nur eine Phase" ist, wie so vieles im Leben unserer Kleinen. Auch diese wird vorüber gehen... Lieben Gruß, Kristina
Kristina Wrede
Noch zwei kurze Anmerkungen: Trinken ist ok, aber immer nach dem Durstgefühl. Und Stilltee kann sein, wenn Frau ihn mag. Doch der Tee allein bringt nicht sonderlich viel, denn es geht genauso gut auch ohne. Die Stimulation der Brust regt die Milchbildung an, nicht das, was du trinkst. Und dann noch der Hinweis, dass es sein kann, dass deine Kleine gerade einen Wachstumsschub durchmacht und darum jetzt (für ein paar Tage lang) häufiger und unruhiger trinken wird. Wenn du die Zuversicht nicht verlierst und darauf vertraust, dass sie sich holen wird, was sie braucht, dann hast du das Wichtigste bereits getan, um ihr zu helfen. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
vielen dank für die antwort, ich werde durchhalten!!! lg chrissi
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