Mitglied inaktiv
Meine Tochter ist 9 Wochen alt. Zu Anfang der Stillzeit hatte ich zu viel Milch und häufige Milchstaus, die mit Phytolacca und sehr viel Salbeitee behandelt wurden. Seit drei Wochen schläft die Kleine durch, so dass die Nachtmahlzeit weggefallen ist. Inzwischen ging die Milch allerdings soweit zurück, dass sie nicht mehr ausreicht. Im Laufe des Tages wird es immer weniger, obwohl ich versuche, durch häufiges Anlegen und das Trinken von Stilltee die Milchmenge zu steigern. Der Kinderarzt riet zum Zufüttern, was ich nun seit drei Tagen notgedrungen durchführe. Frage: Kann ich meine Milchmenge so weit steigern, dass ich doch wieder voll stillen und die Fläschchen weglassen kann? Sollte ich z.B. nachts abpumpen oder das Baby zum Trinken wecken? Vielen Dank, Jeanette
? Liebe Jeanette, zunächst einmal muss geklärt werden, ob Ihre Milch wirklich zurückgegangen ist. Oftmals haben Frauen den Eindruck, dass ihre Milchmenge nicht mehr für das Baby reicht und verwechseln das häufige Stillverlangen und vielleicht auch eine vermehrte Unruhe des Kindes während eines Wachstumsschubs mit „zu wenig Milch". Wird in dieser Situation zugefüttert, dann erhält die Brust das falsche Signal „der Bedarf ist gesunken" und produziert weniger Milch, so dass schließlich tatsächlich die Milchmenge nicht mehr ausreicht. Hier nun einige Tipps, um die Milchmenge wieder zu steigern: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Der Schlaf eines zögernd zunehmenden Kindes ist nicht heilig. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Zusätzliches Abpumpen kann sinnvoll sein. Darüber sollten Sie jedoch mit einer Stillberaterin vor Ort sprechen, die Ihnen dann auch gleich den richtigen Umgang mit einer effektiven und für Sie passenden Pumpe zeigen kann. Die Kollegin kann mit Ihnen auch darüber sprechen, welche Pumpe für Sie geeignet ist. Die zur Zeit eventuell notwendige zusätzliche Nahrung sollte möglichst mit dem Becher oder einer alternativen Fütterungsmethode und nicht mit der Flasche gegeben werden, um eine Saugverwirrung zu vermeiden und zu verhindern, dass sich das Kind zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie den oben genannten Tipps folgen, müssten Ihre Milchmenge und auch Ihr Kind nach ein paar Tagen deutlich zugenommen haben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstegelegene LLL-Stillberaterin heraus, die mit Ihnen gemeinsam einen Plan ausarbeiten kann, wie Sie Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihre Kindes anpassen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Kinderärzte mal wieder... grrrrrrrr. ALSO: Die Milchmenge kann überhaupt nur durch häufiges Anlegen (und evtl. Stilltee) gesteigert werden. Sobald Du zufütterst, sinkt das Milchangebot, weil die "Nachfrage" weniger wird!! Während der Wachsstumsschübe gibt es immer wieder mal Phasen von 1- 3 Tagen, wo die Milchproduktion nicht der Nachfrage des Babies nachkommt, immer wieder anlegen, dann hat Deine Brust sich aber darauf eingestellt, garantiert! Das die Milch im Laufe des Tages weniger wird ist normal, morgens ist am meisten da und zum späten Nachmittag hin muß man viele Babies stündlich (teils noch häufiger) anlegen, da sie immer wieder nachtrinken müssen. Wenn Du das Zufüttern bleiben läßt (so schnell wie möglich, meiner Meinung nach) dann hat Dein Körper wieder die Möglichkeit, sich auf die vom Baby geforderte Milchmenge einzustellen! Denke dran: Unsere Brüste sind zum Milchgeben geschaffen, und noch kein Stillkind ist verhungert! Liebe Grüße
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für Ihre hilfreichen Tipps. Hier ist meine Postleitzahl: 79104
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