Mitglied inaktiv
Hallo, mein Wunsch war und ist (!) es meinen Sohn (14 Tage alt) voll zu stillen. Doch bereits im Krankenhaus haben Hebammen und Schwestern darauf gedrängt zuzufüttern. Erst liess ich mich,nach 2 durchschrienen Nächten, auf ungesüssten Fencheltee ein, dann auf diese Pre-Nahrung und mittlerweile trinkt er nach jeweils einer 1/2 Stunde an jeder Brust, problemlos 100ml von dieser 1er Nahrung. Beim Nachhause gehen aus der Klinik rief mirnoch eine Schwester nach: "Denken Sie dran,die 1er Nahrung,nicht die Pre-Milch zusätzlich füttern." Habe ich zuwenig Milch um ihn satt zu kriegen? Ich bin total traurig und enttäuscht von mir selbst und weiss nicht weiter.
? Liebe Claudia, puuh, da ist ja anscheinend einiges an falscher Information gelaufen. Wenn - aus welchem Grund auch immer - zugefüttert werden muss, dann sollte möglichst keine andere Nahrung als eine Pre-Nahrung bzw. eine HA-Pre-Nahrung (die von manchen Herstellern auch HA-Start heißt) gegeben werden. Gerade bei der sogenannten Zwiemilchernährung ist Pre-Nahrung günstiger, da sie wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden kann und ohnehin ist Pre-Nahrung die künstliche Säuglingsnahrung, die der Muttermilch am weitesten angenähert ist. Bei den Mengen, die Sie zur Zeit zufüttern, ist in der Tat davon auszugehen, dass Sie im Moment nicht genügend Milch haben, um Ihr Kind damit vollständig zu ernähren. Doch erstens muss das nicht so bleiben und zweitens dürfen Sie nicht von sich enttäuscht sein, denn mir scheint es eher so, dass Sie bisher nicht gerade sehr viel sinnvolle Information bekommen haben. Wenden Sie sich am besten so rasch wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die mit Ihnen gemeinsam einen Plan überlegt, wie Sie Ihre Milchmenge steigern können und gleichzeitig die Menge an künstlicher Säuglingsnahrung langsam abbauen können. Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber es ist durchaus realistisch, dass auch Sie noch zu einer schönen Stillbeziehung finden werden. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von der Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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