Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu wenig Milch oder Vielfrass?

Frage: Zu wenig Milch oder Vielfrass?

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Hallo Meine kleine Angelina ist am 26.02.2003 zur Welt gekommen. Im Krankenhaus haben wir einmal gemessen, was sie so pro Mahlzeit aus der Brust trinkt, das waren 60ml. Die Kinderkrankenschwester meinte damals, das wäre SEHR gut (da war sie etwa 4 Tage alt). Nun ist sie etwas älter und jedesmal, wenn ich sie gestillt habe, will sie noch mehr haben. Es reicht ihr nie... nun habe ich mal abgepumpt um zu sehen, wieviel ich eigentlich aus den Brüsten rauskriege. Nun... das waren dann 130ml. Ich habe die Muttermilch dann das nächste Mal sofort mit der Flasche gefüttert und sie hat definitiv ALLES getrunken und wollte noch mehr. Ich kann sie dann überhaupt nicht beruhigen, sie schreit dann nur und an schlafen ist überhaupt nicht zu denken. Ich habe nun PRE-Milch gekauft und sie trinkt nach der Brustmahlzeit noch etwa 20ml davon, dann ist sie zufrieden (ich weiss, ist nicht viel... aber es scheint dann zu reichen). Mach ich was falsch, hab ich zu wenig Milch oder isst meine Kleine einfach viel zu viel? Ich persönlich finde ja, dass ehm... 140-150ml in ihrem Alter SEHR VIEL ist. Stimmt was mit ihr nicht? Danke :o) Grüsschen Ursula


Biggi Welter

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? Liebe Ursula, es gibt eine Faustregel, nach der ein Baby in diesem Alter etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch braucht, um zu gedeihen. Bei einem Kind mit einem Gewicht von 3500 g wäre dies eine Menge zwischen 580 und 700 g. Das Problem an dieser „Regel" ist allerdings, dass sie lediglich einen Anhaltspunkt bietet und nicht absolut ist. Das heißt, dass es Babys gibt, die mehr trinken und gut gedeihen oder auch Babys, die weniger trinken und gut gedeihen. Dreh- und Angelpunkt ist nämlich das einzelne Baby und dessen Wohlbefinden und Entwicklung. Mit deinem Baby stimmt alles, solange es gedeiht und sich wohl fühlt. Es ist nicht ratsam, ständig die Mengen zu überprüfen, die das Baby an der Brust trinkt. Die Brust hat aus gutem Grund keine Milliliteranzeige: es ist nicht wirklich wichtig, wie viel das Kind trinkt, es ist wichtig, dass das Kind gedeiht. Ständiges Wiegen und Rechnen bringt nur Verunsicherung, was Du bei dir selbst ja gerade erlebst. Ich bin mir bei dir nicht ganz im Klaren, ob Du dein Kind nach Bedarf stillst oder nach der Uhr. Das Beste ist es, ein Kind vollkommen nach Bedarf zu stillen und die Uhr ganz zu vergessen. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Im Durchschnitt will ein kleines Baby wie deine Tochter zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Meldet sich das Kind von sich aus seltener und gedeiht dabei gut, muss es natürlich nicht zum zusätzlichen Stillen geweckt werden. Nicht jede Unruhe bedeutet Hunger und manchmal hat das Kind einfach noch ein Saugbedürfnis, das dann ohne Sorge an der Brust gestillt werden kann oder das Kind will noch weiter Mama tanken oder spielen, seine Welt entdecken - oder auch mal seine Ruhe haben:-). Keine Angst, nur mit Muttermilch kann ein Kind nicht überfüttert werden. Selbst wenn deine Kleine jetzt eine Weile überdurchschnittlich zunehmen würde, wird damit keineswegs der Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Lass das Wiegen sein, lege die Kleine nach Bedarf an und schau auf dein Kind und nicht auf irgendwelche Messinstrumente wie Uhr und Waage. So lange die Kleine die folgenden Punkte erfüllt, ist davon auszugehen, dass alles in Ordnung ist und sie keine zusätzliche Nahrung braucht: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht, mit zunehmendem Alter verringert sich die Gewichtszunahme. • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Vielleicht besuchst Du einfach einmal eine Stillgruppe. Dort kannst Du dich mit anderen stillenden Frauen austauschen und kannst deine Fragen direkt an eine Stillberaterin stellen, die dir im direkten Kontakt ausführlich und gezielt antworten kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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Sollte vielleicht noch sagen, dass sie alle 4 Stunden kommt, ausser Nachts... da hält sie's manchmal 6 Stunden aus.


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Hallo Ursula, hast Du mal daran gedacht,dass Angebot und Nachfrage sich an der Brust von selber regeln?? Wenn das Baby zuwenig Milch kriegt,will es öfter trinken und steigert so die Milchmenge. Zufüttern ist der Anfang vom Ende,laß die Flasche lieber weg und lege Dein Kind öfter an,dann klappt´s wieder mit der Milchmenge,das regelt sich normalerweise innerhalb 1-2 Tagen. Ich stillev zuzeit mein 3.Kind und weiß aus eigener Erfahrung,daß man solche "Durststrecken" immer mal wieder hat,wenn das Kind wächst,wenn man aber wirklich stillen will,muss man sich nur auf sein Kind verlassen,es zeigt einem,was es braucht. Viel Glück,Gruß, Lela


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Ja super... wenn ich mich daran halten würde, was Du mir gerade erzählst, dann hätt ich die Kleine den ganzen Tag nur noch an der Brust und könnte sonst GAR NICHTS mehr machen. Ich kann sie nicht hinlegen, solange sie hungrig ist und wenn meine Brüste leer sind sind sie's nunmal. Da kann sie noch lange saugen, das nützt nix. Also kann Deine Methode für den Moment wohl kaum das Richtige sein, ich hab noch ne zweite Tochter, die versorgt werden will. Aber danke für den Hinweis... eigentlich weiss ich schon, dass man dann mehr anlegen muss, aber mehr anlegen nützt in meinem Fall ja nix, weil wenn ich sie gar nicht erst wieder WEGlegen kann, wie soll ich sie dann wieder ANlegen??


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die meiste milch wird doch beim stillen erzeugt. meine hat das auch zeitweise, und dann lasse ich sie. ist übrigens auch das 2. kind. zufüttern wäre für mich nix, hätte angst vorm abstillen + allergien. alles gute, mach dich nicht verrückt. und 4 std pause sind für so einen mini echt lang!


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Hallo Ursula, was willst Du denn hören?? Daß man die Milchmenge nur durch häufigeres Anlegen erhöhen kann ist nunmal eine Tatsache.Deine Brüste sind nach dem Stillen ja nicht für Stunden leer.Außerdem hat die Menge,die man abpumpen kann keine Aussagekraft über die Milchmenge,die das Kind aus der Brust saugt. Wenn Du genau wissen willst wieviel Milch Dein Kind trinkt,müsstest Du schon wiegen(vorher und nachher). Daß mit dem häufigen trinken wollen legt sich ja auch wieder mit der Zeit,Du kannst so früh noch keinen Stillrhythmus mit so langen Pausen erwarten. Wenn Du allerdings mit dem Stillen und der Betreuung Deines 2.Kindes überfordert bist und hier auf einen Freibrief zum Abstillen und Fläschchenfüttern wartest,dann mach das doch einfach. Gruß, Daniela


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Wenn ich abstillen wollte, hätt ich das getan und hier nicht gefragt! Ich denke, ich habe deutlich genug gesagt, was ich wissen möchte....... Und habe sogar Antworten darauf gekriegt. An alle, die mir geholfen haben: danke. An die, die meinen, mich angreifen zu müssen, nur weil ich keine Erfahrung im Stillen habe, weil ich mein erstes Kind nicht stillen durfte (wegen Medikamenten): wenn Ihr nicht helfen wollt, dann sagt einfach nix, is intelligenter. An Biggi: eine Frage bleibt trotzdem offen: mein Kind wiegt gerade mal 3500 Gramm und trinkt echt zwischen 120 und 150ml, und das alle 4 bis 5 Stunden. Ich finde, das is viel. Diese eine Frage hat mir noch keiner beantwortet, also danke für Deine kompetente Antwort in dieser Sache.


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Liebe Daniela Ich dachte immer, dass man hier in diesen Foren Unterstützung erhält, wenn man Probleme hat. Leider scheine ich mich geirrt zu haben, denn Deine Aussage "wenn Du überfordert bist" hilft mir sicher auch nicht, diesen Zustand zu verbessern. Eine mögliche FREUNDLICHE Lösung wäre gewesen, mir zu sagen, wie ich es machen kann, dass ich meine Kleine gestillt kriege UND mit meiner Grossen zurecht komme. DAS wäre konstruktiv und nett gewesen. Für alle anderen Angaben in Deinem Post: danke.


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Ich danke Dir herzlich :o) Ich würde gerne eine Stillberaterin aufsuchen, nur leider wohne ich in Luxemburg und hier scheint es sowas nicht zu geben (was weiss ich warum...). Aber ich denke, so komm ich schon klar, die Windel der Kleinen ist aus Prinzip vollkommen gefüllt (mit Stuhl wie auch mit Pipi), also wird schon alles in Ordnung sein. Und nein, Du hast das missverstanden... ich füttere, wenn sie will, nicht wenn's mir grade passt *g* Nur halt eben mit den Problemen, die ich beschrieben habe mit meiner Grossen. Aber für den Moment bin ich beruhigt, danke.


Biggi Welter

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? Liebe Ursula, auch in Luxemburg gibt es Stillberaterinnen (sogar sehr international in sechs verschiedenen Sprachen. Schau mal unter http://homepages.internet.lu/lalecheleague/ dort findest Du die Telefonnummern der luxemburgischen LLL-Stillberaterinnen. LLLiebe Grüße Biggi


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Und nochmal HERZLICHEN DANK! :o)


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