Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schwankendes Stillverhalten – ist das normal?

Frage: Schwankendes Stillverhalten – ist das normal?

Lavea915

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Liebe Biggi, ich habe eine Frage zum Stillen. Bei uns ist das Stillen seit Beginn eine ziemliche Achterbahnfahrt. Unser Sohn ist inzwischen 4 Wochen und 4 Tage alt.   An manchen Tagen klappt das Anlegen ganz wunderbar, an anderen wiederum muss ich ihn immer wieder neu anlegen, weil er kein richtiges Vakuum aufbaut und zu wenig Brust im Mund hat. Besonders nachts ist das eine Herausforderung – oft funktioniert es dann nicht richtig, und er trinkt nur, wenn er relativ wenig Brust im Mund hat. Schmerzen oder Probleme mit der Brust habe ich übrigens nicht.   Ich stille bedarfsgerecht und wende beim Anlegen den C-Griff an. Verschiedene Stillpositionen habe ich bereits ausprobiert (zurückgelehntes Stillen, Kreuzwiegehaltung, im Liegen), und ich achte darauf, die Reize möglichst gering zu halten, wenn er unruhig ist. Leider hilft das nicht immer.   Wir haben noch keinen Schnuller und auch keine Flasche eingeführt.   Eine Stillberaterin war bereits bei uns, und – natürlich – da hat es super geklappt 😊. Sie hat unseren Sohn genau angeschaut und keinerlei Auffälligkeiten festgestellt. Auch das Gewicht passt, die Hebamme wiegt regelmäßig und er nimmt sehr gut zu. Zusätzlich hat er viele nasse Windeln und täglich Stuhlgang, sodass die Versorgung insgesamt gut aussieht.   Hast du vielleicht noch Tipps? Oder ist es einfach normal, dass das Stillen mal besser und mal weniger gut klappt? Im Moment habe ich das Gefühl, dass unser Sohn zunehmend aufmerksamer wird und manchmal einfach alles andere (z. B. die Wand 😉) spannender findet als das Trinken.   Vielen Dank schon jetzt für deinen Rat!   Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Lavea915, ohne dich und dein Baby sehen zu können, ist es fast unmöglich, dir eine kompetente Hilfe bieten zu können. Wichtig ist es ja wirklich, dass dein Baby gut gedeiht und du auch keine Schmerzen hast. Könnte es denn sein, dass du manchmal arg unruhig bist und dein Kind darauf reagiert? Oder ist dein Baby eher am Abend sehr unruhig? Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu „klassische“ Unruhephase am Abend. Nicht immer ist Stillen dann die Lösung. Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde , d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Oft hilft es, wenn eine andere Person einspringt, der Wechsel einer anderen Stimme bewirkt oft Wunder. Ganz wichtig ist es, dass du ruhig bleibst. Dein Baby spürt deine Anspannung und reagiert darauf, Ihr kommt schnell in einen Teufelskreis. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. In diesem Alter sind unsere Babys auch oft viel zu sehr mit ihrer Umwelt beschäftigt. Sie versuchen, alles um sie herum aufzunehmen und das IST eine extrem anstrengende Zeit. Aber es ist vielleicht auch wirklich nur eine Phase, die wieder vergeht. Es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. Am besten wendest du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwerfällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! Liebe Grüße Biggi


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