Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillverhalten

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillverhalten

Rina2021

Hallo Biggi, Mein Sohn wird morgen 8 Wochen alt und zeigt seit 2, 3 Tagen ein merkwürdiges stillverhalten, meist nur gegen Nachmittag und abend, den restlichen Tag stillt er super wie immer. Und zwar ist er an der Brust, trinkt und kreischt plötzlich auf, während er die Brustwarze im Mund behält und nach einer Sekunde auch weitertrinkt. Er fuchtelt dann auch wie verrückt mit den Armen und wirkt total nervös. Manchmal dockt er dann auch ab, wenn ich ihn wieder anlege weil er noch sucht, nuckelt er einmal und dockt wieder ab, weint kurz auf… das alles erst nachdem er ca. 15min ruhig getrunken hat. An fehlender Milch kann es nicht liegen da ich bei nur leichter Berührung der Brustwarze Milch herausbekomme. Wie kann ich das deuten? Ist er vllt einfach satt? Ist das evtl der 8 Wochen Schub? Danke und LG Rina


Biggi Welter

Biggi Welter

Liebe Rina, Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu „klassische“ Unruhephase am Abend. Nicht immer ist Stillen dann die Lösung. Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde , d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für Dich und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für dich tun. Bei den meisten Babys legt sich dieses Verhalten Gott sei Dank, wenn sie etwa drei Monate alt sind. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer :-). Wenn Du das Gefühl hast, dass dein Kind saugen möchte, aber keine Milch mehr mag, kannst Du entweder über einen längeren Zeitraum immer die gleiche Brust anbieten (aus der die Milch dann nicht so stark fließen wird) oder aber Du bietest ihm einen Finger (das muss nicht unbedingt Dein Finger sein, Väter haben auch Finger und können Babys tragen) zum Saugen an. Ich hoffe, es wird bald leichter! Herzlichen Gruß Biggi


Rina2021

Hallo Biggi, Danke für die Tipps. Gut zu wissen dass es normal ist. Hektisch bin ich eigentlich gar nicht. Ich fand das Verhalten eher etwas amüsant um ehrlich zu sein es ist auch nicht so dass L dann lange kreischt. Er zeigt eben nur dieses komische Verhalten an der Brust. Wir haben allerdings auch schon gemerkt dass es hilft wenn mein Mann ihn dann schaukelt und wir das stillen beenden. Nur musste ich mich da erst mal umgewöhnen denn bis vor wenigen Tagen war er Raupe Nimmersatt und hat oft geclustert. Kaum zu glauben für mich dass er tatsächlich mal nicht trinken will


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