Hope73
Liebe Biggi, meine Tochter ist fast 6 Monate alt. Seit ihrer Geburt wird sie regelmäßig dreimal pro Nacht gestillt. Normalerweise stille ich sie, wenn sie halb schläft und wenn ich sehe, dass sie unruhig ist, aber ich warte nicht, bis sie ganz wach ist. Das ist normalerweise zwischen 22:30 und 00:00 Uhr, zwischen 2:00 und 2:30 Uhr und dann zwischen 4:00 und 4:30 Uhr. Seit ein paar Wochen habe ich bemerkt, dass sie bei mindestens einer der Mahlzeiten nicht aktiv trinkt, sondern eher knabbert. Ich frage mich also, ob sie die dritte Mahlzeit noch braucht oder ob ich nur annehme, dass sie sie braucht, weil sie sich bewegt? Ich habe Angst, ihr diese Mahlzeit wegzulassen, weil meine Milchproduktion zurückgehen könnte, wenn ich nachts weniger stille. Ich hatte einen schwierigen Start mit dem Stillen. Die Hebamme sagte mir, dass ich nicht genug Milch habe, als meine Tochter 11 Tage alt war, und wir mussten ihr Säuglingsnahrung geben. Ich habe dann wirklich hart gearbeitet (abpumpen usw.), bis ich es geschafft habe, wieder ausschließlich zu stillen, als sie 2 Monate alt war. Vielen Dank für Deine Rückmeldung.
Liebe Hope73, ich würde es einfach ausprobieren, vielleicht kann dein Baby jetzt tatsächlich längere Pausen verkraften! Hab auch keine Angst, die Stillbeziehung ist jetzt eingespielt und wenn dein Kind wieder mehr Milch braucht, dann wird es mehr trinken und die Milchmenge schnell wieder steigern. Vertrau dir und deinem Baby, Ihr bekommt das hin! Ganz liebe Grüße Biggi
Hope73
Liebe Biggi, herzlichen Dank für deine Antwort. Ich merke dass meine Tochter nicht hungrig ist nach dem aufstehen. Ich habe aber so eine große Angst dass der Milch weggeht, das kann ich leider nicht mehrcloswerden. Noch eine Info dazu, die mir Sorgen macht: Seit zwei Wochen ist mein Milchspendereflex sehr langsam geworden (manchmal dauert es 2 Minuten). Meine Tochter trinkt seitdem nur 3-4 Minuten pro Mahlzeit (beide Brüste). Ich stille sie alle zwei Stunden. Dann letze Woche hat die abends nach dem letzten Stillen vor dem Schlafengehen geweint. Ich könnte sehen, dass sie weiter saugt und gerne weiter trinken möchte, aber ich könnte kein Schlucken hören, also kommt keine Milch mehr. Leider mussten wir ihr ein wenig Pre geben (30–40 ml mit einem Brusternährungsset), da ich keine abgepumpte Milch hatte. Ich pumpe abends ab, aber es sind nur 20–30 ml. Auch das macht mir große Angst. Was würden Sie mir für die Abendmahlzeit raten? Sollte ich trotzdem eine Stillmahlzeit in der Nacht weglassen? Lieben Dank.
Liebe Hope73, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit auch, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Wenn dein Baby ausreichend zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge! Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Du kannst sicherlich auch versuchen, den Milchspendereflex auszulösen, bevor du dein Baby anlegst! Liebe Grüße, ich hoffe, ich konnte dich ein wenig beruhigen?! Biggi
Hope73
Herzlichen dank!
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