AJW
Guten Tag, meine Tochter (9 Monate) wird in der Nacht oft wach, zwischen 6-8×. Manchmal kann ich sie so wieder beruhigen, aber oftmals geht es nur mit stillen. Sie wird im Bett gestillt, wenn sie kurz vorm Einschlafen ist, lege ich sie in ihr Bettchen. Das klappt nicht immer und vor allem nicht ohne meckern. Oft kann ich sie aber mit einem Schlaflied beruhigen. Nach einer halben Stunde oder Stunde wacht sie dann leider wieder auf und schreit. Will wieder gestillt werden. Doch dann kommt mein 2. Problem. Ich habe nicht mehr genug Muttermilch nach so kurzen Abständen und andere Sachen wie Folgemilch trinkt sie nur ungern. Wasser und Tee gar nicht. Tagsüber trinkt sie im allgemeinen sehr schlecht. Also lässt sie sich oft nur schwer wieder beruhigen. ...und das geht dann die ganze Nacht so. Ein Schlaftraining war bis jetzt erfolglos und hat es meiner Meinung noch schlimmer gemacht, was das schreien angeht. Haben Sie einen Rat für mich? LG
Liebe AJW, da hilft nur viel Geduld, denn deinem Kind scheint das Stillen noch sehr wichtig zu sein. Selbst wenn du jetzt komplett abstillen würdest, würde dein Baby wahrscheinlich nicht besser schlafen und du müsstest es auf andere Weise beruhigen. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Hast du schon einmal den so genannten Kinn-Trick ausprobiert? Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen…probiere es mal aus. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Sohn weiterentwickelt! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. Ehe du aber jetzt zusammenklappst, weil du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die dich entlastet. Suche für dich eine Möglichkeit zum Entspannen und Abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. • Nimm ALLE Hilfe an, die du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während du in die Saunagehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Liebe Grüße, ich hoffe, du bist nicht enttäuscht von meiner Antwort Biggi
AJW
Nein enttäuscht bin ich durchaus nicht. Manchmal ist es eher eine Bestätigung noch etwas durchzuhalten. :-) Den Kinn Trick werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Danke für die schnelle Antwort. LG
Ähnliche Fragen
Hallo Biggi, unsere Tamina ist nun 9 Monate alt, bekommt seit dem 6. Monat auch Beikost: d.h. mittags Gemüse und nachmittags Obst. Ansonsten stille ich und möchte auch die 12 Monate weitermachen, um die künstliche Milchzufütterung vermeiden zu können. Allerdings ist es seit Weihnachten sehr anstrengend, da Tamina alle 2 Stunden wach wird und da ...
hallo biggi, ich hatte neulich schon mal gepostet, weil unser sohn viel und lange trinkt... das ganze scheint sich noch zu steigern (er ist nun 9 tage alt): nachdem ich ihn gestern tagsüber 10 mal angelegt hatte (trank dann jeweils zwischen 45 und 90 min.!), musste ich ihn gestern nacht ganze 7 stunden stillen! zugegeben, er hat manchmal päusc ...
Hallo liebe Stillberaterinnen, erstmal vielen Dank dass es eure Seite gibt. Ich habe mich auch schon durchgeschmökert, da es ja immer wieder die selben/ähnliche Themen gibt hier, aber JEDES KIND IST ANDERS, und somit stelle ich meine Frage auch auf die Gefahr hin, dass sie hier schon vielfach behandelt wurde. Mein Sohn ist heute ein Jahr alt geword ...
Hallo ihr Lieben, ich bin langsam echt am Verzweifeln. Meine kleine süße Maus (5 Monate) ist die letzten Wochen zu einem kleinen Monster mutiert :) Sie quängelt tagsüber sehr viel, will nur zu Mama und nachts schläft sie sehr schlecht. Sie wird mindestens 4x die nacht wach und lässt sich nur durchs Stillen wieder in den Schlaf bringen. Was dann ca. ...
Sehr geehrte Frau Welter, Mein Sohn ist mittlerweile 10 Monate alt und will die ganze Nacht gestillt werden!! Das Problem ist das seit der schlimmen 3-Monatskoliken ich ihn ans Wiegen in einer Pendelwiege gewöhnt habe, es hat mich damals echt gerettet! Entweder so oder auf dem Arm mit ihm rumlaufen..und klar war das viel einfacher. Danach konnte ...
Hallo, mein Sohn ist 14 Monate alt und ein wirklich schlechter Schläfer. Zum einschlafen stille ich ihn immer im Elternbett, dann gibt er mir das Signal, das er in sein Bett will. Mittlerweile schläft er da so 2-3 Stunden bevor er das 1.mal wach wird. Dann geht mein Partner hin und er schläft gleich weiter. Ca. 2 Stunden später wird er wieder w ...
Hallo. Als mein Kind 2 Monate alt war, konnte er länger in der Nacht schlafen und wollte trinken ca. alle 4 Studen. Jetzt ist er 14 Wochen alt und nach der ersten Impfung ist er über Nacht sehr unruhig. Alle 2 Stunden steht er auf und weint und will trinken. Ich stille natürlich nach Bedarf, aber was ist los? Warum kann er nicht mehr länger schlafe ...
Hallo. Unser Sohn hat seit seiner Geburt mit Koliken Probleme gehabt. Jetzt ist er 14 Monate wird meistens nur noch Abends und Nachts gestillt, den Rest ist er bei uns mit. Wobei er die ganze Zeit nichts blähendes bekommt. KiAr hat Stuhl und Blut untersucht. Organisch ist nichts zu finden. Lefax, Kümmelzäpfchen, Globulis etc. Nichts Hilft. Kann es ...
Liebe Frau Welter, unsere Tochter kam am 07.10.2024 mit 3.730 Gramm, 51 cm und 36 cm Kopfumfang zur Welt. Sie wird voll gestillt. Nachts im Schnitt alle 4 Stunden, tagsüber im Schnitt alle 3-4 Stunden. Abends schreit sie viel, verlangt auch häufig nach der Brust, einschlafen ohne Einschlafstillen ist so gut wie unmöglich, sie schreit sich sonst ...
Liebe Biggi, meine Tochter (5M) mag es nicht, in der Öffentlichkeit gestillt zu werden. Sie dreht nach ein paar Schlucken den Kopf weg, streckt sich durch und fängt an zu weinen. Generell lässt sie sich schnell durch Andere aus dem Konzept bringen. Zu Hause stillen wir meistens im Liegen im Bett oder auf dem Sofa. Das klappt gut, aber eben nur ...
Die letzten 10 Beiträge
- Haartönung
- Fußpflege Stillzeit
- Übergang Stillen auf Premilch
- 10 Wochen altes Baby trinkt an der Brust nicht - Flasche schon
- Abstillen
- Stillen und Entschlacken
- Stillen und Entschlacken
- Abstillen und Schlafen
- Abgestillt - nächtl. probleme u Flüssigkeitsaufnahme
- Nur noch 2 nächtliche Stillmahlzeiten ausreichend?