Hallo :-)
Meine Tochter wird im Januar 6 Monate, ich habe sie voll gestillt.
Nun hat sie seit 2 Wochen zwei Zähnchen bekommen, und hat öfter mal leicht zugebissen wo ich mich sehr erschrocken habe.
Manchmal habe ich Angst sie weiter zu stillen zudem stille ich sie jede Nacht und manchmal auch am Tag , in den Schlaf.
Es macht mir große Sorgen dass sie evtl. Noch mehr zubeißen wird, sobald sie mehr Zähne bekommt.
Ich möchte langsam das sie weniger an die Brust kommt und mehr zur Flasche. Wie kann ich ihr dies am besten bei bringen? (Nahrung) + abstillen ?!
In den Schlaf stille ich sie, da sie den Schnuller verweigert .
Wir fangen in einer Woche mit Beinkost an.
von
Ixi1709
am 21.12.2022, 17:48
Antwort auf:
Zahnen, Stillen und beißen
Liebe Ixi1709,
ein Baby beißt nicht aus böser Absicht, sondern meist (zumindest beim ersten Mal) aus Versehen.
Sobald dein Baby zubeißt, reiße es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn du es nahe an dich heranziehst, muss es loslassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für die Brust, wenn das Baby loslässt, als es von der Brust zu reißen.
Kleine Babys verstehen schon mehr als allgemein angenommen. Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann:
• das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann.
• etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, biete dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf.
• das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
• einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren.
• mit dem Baby reden und ihm erklären, dass du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Natürlich kannst du auch abstillen.
Am besten wäre es dann, wenn du pro Woche etwa eine Stillmahlzeit ersetzen würdest, so haben das Baby und auch deine Brust Zeit für die Umstellung. Fang mit der Mahlzeit an, auf die dein Baby am ehesten verzichten kann, die meisten Babys brauchen die Brust sehr zum Einschlafen. Du kannst also z.B. in der Früh erst kurz stillen und dann noch die Flasche anbieten.
Sobald die Brust spannt, solltest du etwas Milch abpumpen oder ausstreichen, um einen Stau zu vermeiden, außerdem kannst du deinen Salzkonsum einschränken und evtl. auch eine Tasse Salbeitee (aber erst, wenn Du endgültig ganz abstillen möchtest!) trinken.
Alles Gute für Euch!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.12.2022
Antwort auf:
Zahnen, Stillen und beißen
Also quasi erst Brust anbieten und dann die Flasche bei einer Mahlzeit wo sie nicht wirklich Hunger hat ?
Wie ist das mit dem dauernuckeln in der Nacht, oder dem einschlafstillen ? Legt sich sowas von alleine oder eher abgewöhnen ?
von
Ixi1709
am 22.12.2022, 07:49
Antwort auf:
Zahnen, Stillen und beißen
Liebe Ixi1709,
du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht.
In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!
Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben.
Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!
Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch!
Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.
Lieben Gruß
Bi
von
Biggi Welter
am 22.12.2022