Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wunde Warzen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wunde Warzen

Mitglied inaktiv

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Ich habe seit 2 Tagen wunde Brustwarzen. Vor allem meine linke Brust ist arg betroffen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, das es nicht an einer falschen Stillposition liegen kann. Meine Tochter ist 3 Monate und meinen Sohn hatte ich damals auch schon 6 Monate voll gestillt. Ich mache ja jetzt nichts anders als sonst. Und bis jetzt hatte ich nie Probleme mit wunden Warzen. Die Linke Warze hat einen richtigen Riss, der Schmerzt unheimlich ! Meine Kleine saugt jedesmal sehr doll an. Das tut schon ziemlich weh, auch wenn die Warzen heile sind.Und da ich sehr viel Milch habe, reiche ich ihr auch nur pro Mahlzeit eine Brust. Das ist auch der Grund, das ich lieber nicht ohne BH laufe. Mir läuft oft Milch aus der Brust und das ist mir in der Öffentlichkeit, oder wenn mich jemand besucht, peinlich. Was kann ich tun ? Danke und liebe Grüße, Dani


Biggi Welter

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? Liebe Daniela, auch wenn bereits ein (oder mehrere) Kinder/er erfolgreich und problemlos gestillt wurden, können sich im Laufe der Zeit bei der Mutter unbemerkt so etwas wie „Nachlässigkeiten" oder ungute Angewohnheiten beim Anlegen einschleichen, die zu wunden Brustwarzen führen können. Deshalb ist es bei wunden Brustwarzen immer sinnvoll, dass sich eine Stillberaterin anschaut, wie die Mutter anlegt und wie das Kind saugt. Die Tatsache, dass die Brustwarzen auch dann schmerzen, wenn sie nicht verletzt sind, weist zusätzlich auf ein Saugproblem hin. Auch ein Grund, eine Stillberaterin vor Ort mal nachschauen zu lassen, denn schließlich sollte das Stillen ja nicht weh tun. Außerdem sollte unbedingt kontrolliert werden, ob eventuell eine Soorinfektion vorliegt. Das kann nur eine Ärztin/Arzt. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Kollegin vor Ort erreichen können hier einige Tipps, wie Sie die Heilung der wunden Brustwarzen beschleunigen können sowie eine Beschreibung des korrekten Anlegens: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite zuerst anlegen (könnte bei Ihnen unmöglich sein, wenn Sie vollkommen einseitig stillen) • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass ein eventueller Riss oder eine Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommen, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause (einen oder zwei bis drei Tage), in der die Milch entweder von Hand ausgestrichen oder vorsichtig abgepumpt wird und das Baby mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert wird, sinnvoll sein. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo!! Bevor Dir Biggi antworten kann, beschreibe ich Dir schnell, was bei mir in diesem Fall geholfen hat. Ich habe mir aus der Apotheke den Brustwarzenschutz von Medela besorgt, so dass die Brustwarzen zumindest schon mal frei liegen und keine Klamotten darauf scheuern. Das war schon mal eine enorme Linderung. Die Dinger fangen auch auslaufende Milch auf. Außerdem habe ich nach jedem Stillen ein wenig Wollfett-Creme auf die Brustwarzen gegeben. Ich hatte "Lansinoh" aus der Apotheke (hat etwa 16 Euro gekostet, war mir in dem Fall aber egal). Man braucht die Salbe vor dem Stillen nicht abwischen, da sie dem Baby nicht schaden kann. Man sollte aber auch nur soviel auftragen, dass das Baby nicht abrutscht udn die Brustwarze nicht mehr fassen kann. Jedenfalls haben diese beiden "Hilfen" mir sehr geholfen. Da ich ums Verrecken weiterstillen wollte, habe ich trotz Schmerzen beim Stillen durchgehalten, bis alles ganz verheilt war und ich auch den Brustschutz nicht mehr gebraucht habe, ging es vielleicht zwei oder drei Wochen. Hat sich gelohnt!!! Viel Glück!!


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