Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wunde Warzen und Saugverwirrung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wunde Warzen und Saugverwirrung

Mitglied inaktiv

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Im Krankenhaus hat das stillen trotz Hebamme und Stillberaterin nicht geklappt, hab es dann Zuhause alleine immer wieder probiert und sonst Aptamil Pre gefüttert. Seit 3 Tagen klappt es jetzt richtig mit stillen und ich hab heute 3 Mahlzeiten hintereinander gestillt und sonst wieder gefüttert. Nun tut sich Tim Lukas (7 Wochen alt) an der Flasche schwer. Allerdings sind meine Brustwarzen nun wund und ich wollte sie so entlasten, da ich die Stilltipps (Richtiges Anlegen) scheinbar nicht richtig umgesetzt bekomme. Aber beim Zufüttern schreit er wie verrückt und sucht, kann gar nicht saugen, also wieder ran an die wunde Brust. Wollte auf meine Hebamme nicht zurück greifen, da sie im Krankenhaus schon meinte der kleine wäre so nervös, es hat gar keinen Sinn in zum stillen zu ``zwingen``. Hoffe ihr könnt mir helfen. Liebe Grüße Franziska


Biggi Welter

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Liebe Franziska, bitte wenden Sie sich ganz schnell an eine kompetente Stillberaterin vor Ort, denn sie KANN Ihnen helfen! Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Tim ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Er muss erst lernen, wie er an der Brust trinken muss, denn die Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders). Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Sohnes legen oder ihn fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden (bzw. eine Verschlimmerung des Wundseins) ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Sohn die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Es wäre wirklich günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Franziska, noch ein Tip bei wunden Brustwarzen. Kenne das leidige Thema und wahrscheinlich verkrampfst Du dadurch auch innerlich. Versuch möglichst viele Luft an die BW zu lassen. Wenn Du nicht unbedingt oben ohne laufenmöchstest kannst Du Bustschalen verwenden ( Halbschalen aus Kunststff, die Du über die BW stülbst; evtlauslaufende Milch wird aufgefangen, bitte diesewegschütten und aufpassen beim Bücken). Als Wunder haben bei MUlti-Mam Kompressen geholfen. Ich konnte fast bei Heilen der BW zusehen. Es sind gel-pads, die auf die BW gelegt sehr angenehm kühlen und die Heiling beschleunigen. Gibt es beides in der Apotheke, die Kompressen sind zwar nicht gerade preiswert, aber die Investition lohnt sich. (evtl. kannst Du auch ein pads durchschneiden) Gute Besserung und versuch beim Stillen zu bleiben, bei mir hat es auch geklappt! VG Abele


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