Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Woher weiss ich das das nächtliche Stillen nicht nur eine Gewohnheit mittlerweile ist??????????

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Woher weiss ich das das nächtliche Stillen nicht nur eine Gewohnheit mittlerweile ist??????????

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi. Ich bräuchte mal wieder ein paar Ratschläge von Dir. Also Nils 7Monate19Tage, wird bis auf 1,5Mahlzeiten gestillt. Also zum mittag bekommt er ein Gläschen mit Mais-Pürre-Pute, dabei oder danach möchte er noch Obst. Die Zeit ist etwa 12-13Uhr. Wenn er dann nachmittags hunger bekommt wird er erst gestillt und kriegt Reisflocken mit Obst, oder umgekehrt. Diese Mahlzeit fällt auf 16-17Uhr, obwohl er diese Mahlzeit auch schon mal ausgelassen und er bekam die Flocken dann so gegen 18-19UHr. Er geht so gegen 21Uhr ins Bett. Dann meldet er sich wieder so um 0-1Uhr. Da trinkt er dann auch recht lange,bzw. intensiv. Dann meldet er sich wieder 3Uhr,5-6Uhr. Und da trinkt er gar nicht so intensiv, mir kommt es langsam nur wie eine reine Gewohnheit vor. Woran merke ich ob es hunger ist oder nur gewohnheit???? Er trinkt da auch nur ganz kurz und dann knackt er wieder ein. Wäre sehr dankbar über ein paar Ratschläge. LLG silke


Biggi Welter

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? Liebe Silke, es ist ein Problem unserer Zeit, dass den Kindern ständig unterstellt wird, ihre Bedürfnisse wären lediglich eine unangenehme Gewohnheit, die es unbedingt abzugewöhnen gilt. Selbst Mütter, die im Grunde ihres Herzens sicher sind, dass ihre Kinder sie nicht „manipulieren" wollen, werden durch Bemerkungen von außen immer wieder verunsichert und überlegen schließlich „ist da nicht doch etwas dran?". Selbst wenn dein Kind keinen körperlichen Hunger hat, so stellt sich die Frage: Ist der seelische Hunger nicht ebenso wichtig wie der körperliche Hunger? Stillen ist viel mehr als eine Methode Milch in ein Kind zu bekommen. Warum sollte es weniger wichtig sein, das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Geborgenheit zu stillen, als seinen körperlichen Hunger zu stillen? Es gibt unzählige Gründe, warum ein Kind nachts (wieder vermehrt) aufwacht und die Nähe und Geborgenheit und auch Nahrung an der Brust sucht. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt ... Insgesamt sind dies eine Menge Gründe unruhiger zu sein und nachts immer wieder aufzuwachen. Ich kann verstehen, dass Du dich wieder nach ununterbrochenen Nächten sehnst, aber es ist eher die Ausnahme, denn die Regel, dass ein Baby oder Kleinkind langanhaltend durchschläft. Es gibt einfach so viele Gründe, warum ein Kind nachts (wieder) vermehrt aufwacht. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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liebe silke, das klingt, als ob es dich nervt, das naechtliche stillen? wenn ja: als meine tochter ca 12 monate war, ging's mir genauso. wann endlich hat das naechtliche stillen ein ende - oder ehrlicher: wann kann ich endlich durchschlafen???!!! geknurrt habe ich regelrecht, wenn Celena aufwachte, und das war oft alle stunde, die ganze nacht durch. bis ich mit meinem kinderarzt gesprocehn hatte, und der meinte, dass das naechtliche stillen klar anstrengend ist, aber auch zur gleichen zeit die intimste naehe ist mit meinem kind. als er meinte, es waere doch toll, dass ich "immer noch" stille, habe ich meine einstellung geaendert, oder besser gesagt, seine zustimmenden worte haben mir auftrieb gegeben und ich ging positiv ans naechtliche stillen. Celena ist mittlerweile 1 1/2 jahre alt, und sie kennt immer noch nicht voll durchgeschlafene naechte. ich somit auch nicht. meine nerven sind angekratzt, sicherlich, aber ich sage mir: selbst wenn es mittlerweile mehr gewohnheit ist als nahrungsaufnahme, zumindest ist es eine gesunde gewohnheit. eines tages/nachts wird sie diese gewohnheit aufgeben und dein kind auch. Nils ist noch viel zu jung, um regelnde massnahmen zu verstehen. gibt ihm den "spass", die intimitaet des naechtlichen stillens - er kann nur davon profitieren. und du bist wahrscheinlich eine viel staerkere frau als du momentan glaubst! niemamd verlangt von dir, diese naechte immer mit einem lachen zu ertragen, du wirst oft sauer und muede usw. sein, aber so wie die schwangerschaft und die geburt: das stillen wird ein ende haben. denke positiv! chistina PS: ich habe mir allerdings eine leichte altersschallmauer eingebaut: wenn Celena 2 jahre alt ist, werde ich abchecken, ob sie "reif" ist fuer freundliche abstillmassnahmen ist. mal sehen...


Mitglied inaktiv

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hab mal ne frage an christina : was ist denn deine freundliche abstillmassnahme ? ich woll eigentlich nur 6 monate stillen mittlerweile sind es auch schon 11 monate und ich hab mich mit abgefunden.... aber irgendwann würd ich doch auch gern aufhören, weiss nur noch nicht wie ?! lg anja


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