Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wo oft am Tag stillen und Zufüttern..

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wo oft am Tag stillen und Zufüttern..

Mitglied inaktiv

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Hallo! Meine Kleine (4 1/2 Monate alt) schläft in der Nacht sehr brav (von 20 Uhr bis 5 Uhr früh). Kann mich also wirklich nicht beschweren. Meine Frage: Sie trinkt am Tag 10 bis 15 mal an der Brust, aber nie länger als ein paar Minuten und läßt sich dann nicht mehr anlegen. Jetzt habe ich Angst, wenn ich dann zum zufüttern beginne, das sie immer nur 3 Löffeln isßt und ich dann wieder eine halbe Stunde warten muß, wärmen und wieder füttern. Außerdem würde ich gerne wissen, wie warm bzw. kalt das Wasser sein soll, daß ich zum Karottenbrei anbiete. (Möchte zumindest zu Mittag nicht mehr stillen...) Danke und lg Romana


Biggi Welter

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Liebe Romana, es gibt so kleine Schluckspechte, die in wenigen Minuten fertig sind, es gibt aber auch kleine Genießer, die halt lange brauchen. So lange Ihr Kind gedeiht, ist dieser Rhythmus völlig in Ordnung. Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser (es muss nicht erwärmt werden)an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ich finde, diesen "Ernährungsplan" der Babynahrungsindustrie zum Davonlaufen. Und er paßt auch einfach nicht für Stillkinder. Wir wollen unsere Beikost so machen, daß das Baby "mitisst", d.h. wenn wir essen, darf es auch was (seinen Brei) haben. Das ganze wollen wir natürlich langsam einführen. Mit 6 Mon. beginnen mit 1 Mahlzeit und jeden Monat darf das Baby an einer weiteren Mahlzeit teilnehmen. Bei uns gibt es allerdings 4-5 Mahlzeiten pro Tag. Das Buch von Gabi Eugster ist sehr zu empfehlen! Bienchen


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