Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wirklich hunger?

Frage: wirklich hunger?

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hallo, so langsam verzweifel ich. meine tochter ist ständig nörgelig. wenn ich sie anlege, geht sie zwar an die brust, aber nur immer so ein, zweimal saugen und dann ist gut. das passiert aber so jede halbe stunde. sie kann ja nicht immer ernsthaft hunger haben. ich kann aber doch nicht ständig meine brust anbieten, oder? woran erkenne ich wirklichen hunger?? und wie soll ich weiter vorgehen? gruß, karina


Biggi Welter

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? Liebe Karina, nicht jede Unruhe und nicht jedes Quengeln bedeuten Hunger. Das kann auch heißen „ich will spielen und Unterhaltung", „ich möchte nicht mehr liegen, ich möchte sehen, was sich in meiner Umgebung tut" aber auch „ich bin müde" oder „lass mich jetzt bitte in Ruhe, ich will nicht mehr weiter schauen oder spielen". Manchmal ist es gar nicht so einfach herauszufinden, was denn nun tatsächlich los ist, doch im Laufe der Zeit wird frau immer geschickter darin, die Signale ihres Kindes zu deuten. Ob eine Baby Hunger hat, lässt sich an den Hungerzeichen erkennen. Hungerzeichen sind: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin- und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit Nach den ersten vier Wochen ist es kein verlässliches Hungerzeichen mehr, wenn das Kind seine Finger oder Hand in den Mund zu stecken. Es beginnt dann sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Allerdings ist das Stillen ja weit mehr als nur das „Stillen des Hungers". Manchmal will ein Baby auch einfach nur ein wenig „Mama tanken", braucht ein paar Minuten an der Brust, um zu saugen, den Körperkontakt und die Nähe zu spüren und dann ist die Welt wieder in Ordnung. Eine weitere Möglichkeit, ein unzufriedenes Baby zu beruhigen, ist ihm viel Körperkontakt zu geben. Hier ist das Tragen im Tragetuch, das dem Kind durch das Umhülltsein Halt gibt und ihm automatisch zu viel Körperkontakt mit Mutter (oder Vater) verhilft eine gute Lösung. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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