Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Wird mein Kind wirklich satt?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Wird mein Kind wirklich satt?

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich bin etwas verunsichert, ob meine Kleine (12 Wochen) wirklich satt wird. Es ist mein 2. Kind aber ich habe keine richtige Erinnerung mehr an damals. Weiß aber, dass ich 5 Monate voll gestillt habe ohne jemals etwas anderes gegeben zu haben, wie Ersatzmilch oder gar mal Tee oder Wasser. Eigentlich habe ich von Anfang an ein ruhiges, zufriedenes und freundliches Kind und ohne Probleme was Verdauung und Blähungen angeht. Das Stillen klappt eigentlich sehr gut, nur dass ich die Mahlzeiten aufdiktierte, da sie nie fordert. Ich stille wie es sich für mich ergibt. Am Anfang war sie sehr trinkfaul und ich mußte sie ständig wach machen. Eine Rythmus haben wir bis heute nicht wirklich. Ich habe noch nie auf die Uhr geschaut bzw. auf die Zeitabstände geachtet. Wenn ich zu Hause bin, stille ich sie immer wenn sie wach wird. Aber sie fordert es nicht. Ich kann immer in Ruhe das fertig machen, was ich gerade mache, ich muß nicht gleich alles fallen lassen. So ist es auch Nachts und Früh. Je nach dem wie sie wach wird. Sie schmatz und brasselt nur und ich nehme sie dann raus. Häufig ist es auch so, wenn ich Termine habe und ich uns fertig mache, stille ich sie immer vorher noch einmal zur Sicherheit, dass sie mir nicht während des Termins hunger bekommt. Häufig hat sie dann z.B. erst eine Stunde vorher eine Stillmahlzeit bekommen. Also sie trinkt immer wenn ich anbiete. Nun werden die Wachphasen aber immer häufiger, gerade am Nachmittag und ich habe auch das Gefühl, dass sie auch häufiger gestillt werden kann. Aber zum Abend hin wird meine Milch immer weniger, das merke ich. Und ich habe auch das Gefühl, dass sie mehr trinken könnte und sicher auch gerne möchte, wenn noch was da wäre.( ich mache sie so zwischen 19.30 Uhr und 20.30 Uhr Bettfertig) Aber da es ja so eine Ruhige ist, findet sie sich damit ab und sie schläft trotzdem gut ein. Nur dann mag ich sie nicht mehr wach machen. Sie schläft dann so bis 3 Uhr, dann bis 6 Uhr oder 7 Uhr. Das geht mir jetzt so seit Pfingsten, so 2, 3 mal war sie mir voll unruhig ( weihnt nicht, aber sie quengelt vor sich hin, wenn ich sie trage ist sie ruhig, aber sie zeigt mir mit Kopfbewegungen, dass sie an die Brust möchte und schmatz). Ich versuchte sie immer wieder zu stillen, aber es war ja nichts mehr. Es tat mir irgend wie Leid. Ich habe ihr Tee gegeben, den Sie gut getrunken hat. Nach einer Stunde hatte ich sie noch mal gestillt, aber ich denke sie hätte wohl immer noch mehr gewollt. Sie war aber auch müde und sie schlief auch so ein. Nun bin ich hin und her gerissen. Gebe ich ihr Abend zusätzlich noch Flasche oder soll ich so weiter machen? Mein Gefühl sagt mir, sie würde gerne noch mehr trinken. Ich möchte mein Kind ja gerne satt machen. Ich habe aber Angst, durch die zusätzliche Flasche reduziere ich eventuell noch mehr meine Milch. Ich weiß, dass häufiges anlegen die Milchproduktion anregt. Aber dass ist einfacher gesagt, als getan. Ich stille sie Nachmittags wenn sie wach wird und wenn ich merke sie wird müde (ca. nach einer Stunde), so dass sie wieder schläft. Meine Kleine schläft dann erst mal. Temperamentvollere Kinder würden dann sicher sich wieder mit hunger melden. Aber meine nicht. Auch wenn mich viele beneiden für mein ruhiges und freundliches Kind, Also so ein Warnton der Kleinen macht schon Sinn und ich würde ihn mir gerne mal wünschen. Ich hatte mir eigendlich vorgenommen, diesesmal länger zu stillen. Bei meinem ersten Kind bin ich nach 6 Monaten wieder arbeiten gegangen und irgendwie hatte es dann so nicht mehr geklappt. Dieses mal bin ich 1 Jahr zu Hause und wollte so lange wie möglich stillen und mindestens 6 Monate voll. Aber irgend wie bekomme ich zweifel, ob ich es schaffe. Kann es eventuell auch an den unregelmäßigen Stillmahlzeiten liegen? Sollte ich mich doch nach festen Zeiten richten, damit eine Regelmäßigkeit eintritt und sich die Milch anpasst?


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Liebe Kimisocke, nein, feste Zeiten in diesem Alter sind nicht sinnvoll. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Baby an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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""Kann es eventuell auch an den unregelmäßigen Stillmahlzeiten liegen? Sollte ich mich doch nach festen Zeiten richten, damit eine Regelmäßigkeit eintritt und sich die Milch anpasst?"" Es sind ja eher meine Stillmahlzeiten, da ich ja eigentlich nach mehr oder weniger nach meinem Bedarf stille. Meine Kleine zeigt mir ja nicht wirklich ihren Bedarf.


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Liebe Kimisocke, wenn Ihr Kind bisher ausreichend zugenommen hat, müssen Sie nichts ändern. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen Sie öfter anlegen, um die Milchmenge zu steigern. Zu Ihrer Sicherheit können Sie dann dazu feste Stillmahlzeiten einführen, die aber keinesfalls eingehalten werden müssen, da ein Baby manchmal bereits nach einer Stunde wieder Hunger hat und dann aber vielleicht auch einmal drei Stunden satt ist. Lieben Gruß, Kristina


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