Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Mein Kleiner ist 14 Tage alt und wog bei der Geburt schon 4.330 Gramm. In den ersten Tagen zuhause klappte das Stillen - wie im Krankenhaus - wunderbar. Nun werden die Abstände zwischen dem Stillen immer kürzer und die Stilldauer immer länger. Gestern war er von 9.00 Uhr morgens wach und wollte eigentlich ununterbrochen gestillt werden. Er schlief erst um 24.00 Uhr ein. Ich mache mir Sorgen, dass er Hunger hat. Er wiegt ja schließlich schon ganz schön viel für sein Alter. Sollen wir ihm abends vor dem Schlafen gehen ein Fläschen Aponti-Milch geben? Vielleicht schläft er dann mal etwas länger? Dieses "Marathon-Stillen" macht mich fix und fertig.
? Liebe Andrea, auch große und kräftige Babys werden an der Brust satt, ja sogar Zwillinge können voll gestillt werden. Gewicht und Größe sagen wirklich nichts darüber aus, ob ein Kind zusätzliche Nahrung braucht. Ob dein Kind genügend Nahrung an der Brust bekommt, kannst Du an den folgenden Kriterien erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wahrscheinlich ist dein Kind mitten im ersten Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Doch auch ohne Wachstumsschub ist das „Marathonstillen" in diesem Alter nicht ungewöhnlich. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non-nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Es ist nicht sinnvoll, Stillabstände in die Länge zu ziehen. Das Hinhalten des Babys kann schlussendlich sogar zu einer Gedeihstörung führen, das Hinhalten mit dem Schnuller auch noch zu einer zusätzlichen Saugverwirrung. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby können eine extreme Lebenserfahrung sein, um so mehr als die Realität des Alltags mit einem Neugeborenen fast nirgends wirklich beschrieben ist (und damit der Schock für die junge Mutter, die von einem friedlich im Stubenwagen schlummernden Baby träumt noch größer). Doch dein Kind bleibt nicht ewig so klein und arbeitsintensiv. Es wird größer und reifer werden, Du wirst dich an das Muttersein gewöhnen und der Alltag wird deutlich einfacher. Hab einfach noch ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die ausführliche Antwort !!!
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