Limetta
Liebe Frau Welter, meine Tochter wird im Oktober 4 Jahre alt und ich stille sie noch. Ich denke, dass es nun Zeit wird, sie abzustillen, glaube aber auch, dass es für sie unheimlich schwer werden wird, da sie es noch recht viel einfordert. Wird das Abstillen schwieriger, je älter das Kind wird? Haben Sie eine Idee, wie ich es meiner Tochter beibringen kann, ohne dass Sie sich zurückgewiesen fühlt? Viele Grüße Limetta
Liebe Limetta, höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Sicherlich ist es für deine Tochter ein leibgewonnenes Ritual und sie wird die Brust schmerzlich vermissen, aber wenn es dich nur noch nervt, dann spürt deine Tochter das auch. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Das Wichtigste ist jetzt, dass du Klarheit für dich bekommst. Möchtest du sofort komplett abstillen, oder wäre ein "wir stillen nur noch abends zum Einschlafen und morgens vor dem Aufstehen" auch ok für einige Zeit? Je klarer für dich ist, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es auch in diesem Alter! Auch DEINE Gefühle sind wichtig und wenn du dich unwohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht, etwas zu ändern! Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Vielleicht ist es aber auch so, dass du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es so noch okay ist für dich. Dein Kind wird diese Phase hinter sich lassen, auch ohne Druck. Und das Abstillen wird auch nicht leichter oder schwieriger. Ich kann dir noch einen Tipp geben: In diesem Alter hilft es oft, einen "Abstilltag" zu definieren. Dazu kannst du eine "Abstillparty" ansetzen, oder ihr vereinbart ein besonderes Abstillgeschenk, das sich Deine Kleine jetzt schon aussuchen darf, und welches sie an dem Tag X, den ihr vorab vereinbart, bekommen wird, weil sie ja dann nicht mehr stillen wird. Erfahrungsgemäß ist ein Zeitraum von 10 bis 14 Tagen ganz gut. Ihr könnt jeden Tag darüber sprechen, dass am Tag X das letzte Mal gestillt wird, und dein Kleine dann ihr Abstillgeschenk bekommen wird. So kann sie sich mental auf den Wechsel vorbereiten, und die Vorfreude lässt bei ihr den Verzicht aufs Stillen in den Hintergrund rücken. Ich wünsche Euch einen friedlichen Weg, der für alle passt! Lieben Gruß Biggi
Dohach
Hallo Limetta, ich kann Deine Fragen so sehr nachempfinden. Ich habe auch sehr lange gestillt, dies auch sehr gerne gemacht. Wir haben zuletzt nur abends zum Einschlafen und zum Mittagsschlaf gestillt. Allerdings kam plötzlich eine Zeit, in der meine Tochter wieder mehr stillen wollte und bei mir dann der Punkt, bei dem ich gemerkt habe, dass ich innerlich nicht dazu bereit bin. Ich habe mich dann auch lange damit auseinander gesetzt,wann und wie ich Abstillen soll. Ich hatte die Hoffnung, dass meine Tochter sich selbst abstillt. Aber sie hätte das nie von sich aus getan. Bei mir kam die Entscheidung abzustillen von jetzt auf nachher. Gefühlsmäßig hatte ich mich schon länger damit befasst, aber ich wusste nie, wann der richtige Zeitpunkt sein sollte. Ca. 1 Woche vor meiner Entscheidung hatte meine Tochter im Kindergarten von der Schnullerfee gehört. Da sie selbst nie einen Schnuller wollte, erzählte ich ihr dann von der Brustfee. Dass diese irgendwann kommt und dem Kind ein Geschenk bringt, weil die Mama irgendwann nicht mehr stillen kann... Kurz gesagt: Wir haben das Abstillen superschön gestaltet. Ich hatte ihr ein weiteres Mal von der Brustfee erzählt, ihr dann einen sehr liebevollen Brief von der Brustfee geschrieben und ein Geschenk vorbereitet. Und dann kam Tag x, bei dem der Brief und das Geschenk in ihrem Bett lagen. Wir haben dann alle drei, also Papa, Mama und Kind zusammen den Brief gelesen, darüber gesprochen was das bedeutet und uns dann alle 3 zum Mittagsschlaf hingelegt. Meine Tochter hat erstmal geweint, weil sie ja die Brust wollte. Ich habe ihr dann gesagt, dass sie sich auf meine Brust drauf legen darf. Ich habe meine Brustwarzen aber auch erstmal abgeklebt gehabt... Ich habe sie gestreichelt, gesagt, das sie auf meinen Herzschlag und meine Atmung hören soll. Irgendwann ist sie eingeschlafen. Die Nächte sind ähnlich gelaufen. Nach ca 1 Woche kam dann aber die befürchtete schlimmste Nacht, in der sie heftig geweint und immer wieder die Brust gefordert hatte. Es war auch für mich sehr schmerzlich, weil sie mir so leid getan hat. Aber meine Entscheidung war ganz klar. Ab dann wurde es aber leichter. Was ich dir sagen will. DU musst DIR klar sein, und zwar 100%, ob du weiter stillen willst oder nicht. Dein Kind wird es vermutlich nicht freiwillig sein lassen. Und schwer wird es, egal wie alt das Kind ist. Deshalb muss deine Entscheidung klar sein. Bist du dir unsicher, merkt es dein Kind. Dann wird's ungut. Deshalb, wenn du am Punkt bist abzustillen, dann mach daraus was schönes. Meine Tochter hat sich lange danach noch den Brief der Brustfee vorlesen lassen. Ihr Geschenk ein großes Kuscheltier ist jetzt immer mit im Bett. Und ja, sie liegt auch heute noch zum Einschlafen auf meiner Brust. Und es ist gut so, wie es ist. Mach dir nicht zuviele Gedanken sondern hör auf dein Bauchgefühl. Ich drücke dir die Daumen
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