LeBe
Hallo!, Mein Sohn ist nun vier Wochen alt, und wird seit dem ersten Tag voll gestillt. Ich war so stolz das es bei ihm klappte (konnte meine Tochter damals nicht stillen..).. heute beim KiA der Schock: da mein Kleiner gerade so das Geburtsgewicht erreicht hat, soll ich nun mindestens zwei Mal am Tag mit Pre-Nahrung zufüttern. Anscheinend ist meine Mumi nicht nahrhaft genug, denn an der Menge kann es -meiner Meinung nach- nicht liegen, auch trinkt er jede 1-1,5 Stunde(n) bis er von selbst auslässt. Abgesehen davon, dass ich mich schlecht fühle da ich "mein Kind nicht richtig ernähren kann"..wie soll ich denn nun zufüttern? Zusätzlich untertags und abends ein Fläschchen?, oder nach dem Stillen noch ein bisschen hinterher? Ich stille wirklich gerne und hab Angst das es die Milchproduktion durcheinander bringt, und ich bald NUR noch künstlich füttern muss.. Über Tipps wäre ich sehr dankbar. LG Sabrina
Kristina Wrede
Liebe Sabrina, es gibt keine Muttermilch, die nicht nahrhaft genug wäre. Vielmehr liegt es oft daran, dass das Baby nicht effektiv saugt. Also ist der erste Schritt nun herauszufinden, warum dein Kind nicht genug Milch aus der Brust erhält. Am besten schaust du mal, ob es in deiner Gegend eine Stillberaterin gibt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). In Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort - und bitte nochmaligem Nachfragen beim Kinderarzt - wäre es wichtig abzuwägen, ob es notwendig ist, sofort zusätzliche Nahrung zu geben oder ob es genügt, jetzt erst einmal daran zu arbeiten, dass dein Kleiner mehr Milch bekommt. Vielleicht ist es nötig, deine Milchmenge zu erhöhen. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich darum wirklich baldmöglichst mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Auch hierzu sollte euer Kinderarzt eine Empfehlung geben, wie viel zusätzliche Milch über den Tag verteilt dein kleiner Junge NACH DEM STILLEN erhalten sollte. Bitte mach doch vor jedem Zufüttern mal den Windeltest, der gibt etwas deutlicher Auskunft über die Milchmenge, die dein Kleiner aufnimmt. Das ist meist aussagekräftiger, als das Kind vor und nach dem Stillen zu wiegen. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag Wenn wir diesen Wert haben, sehen wir auf jeden Fall klarer. Dann solltest du durch die Brustkompression versuchen, dass dein Kleiner mehr Milch bei jeder Stillmahlzeit erhält (siehe unten). Nach einem Tag machst du noch einmal den Windeltest, da sollte die Differenz dann noch deutlicher ausfallen. Bewegt sie sich am oberen Ende des zugegebenermaßen sehr breiten Spektrums, dann brauchst du vermutlich erst einmal nicht zuzufüttern sondern machst mit der Brustkompression weiter und lässt nach einer Woche das Gewicht beim Kinderarzt kontrollieren. Wenn er genug zugenommen hat, darfst du wieder sorgenfrei sein :-) Wenn nicht, gibt es weitere Methoden, die helfen können. Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
Jendriks_Mama
Huhuuu, um ein bisschen das Gewicht (und damit auch den Appetit Deines Schatzes) zu "boostern", kannst Du Mittermilchsahne reichen. Dazu holst Du Dir aus der Apotheke eine Einmalspritze. Du pumpst MuMi ab (es reichen schon 50 ml, am besten im Anschluss an eine Stillmahlzeit), ziehst sie auf die Spritze und lässt die Spritze eine Weile in einer Tasse stehen, bis sich "Rahm" abgesetzt hat. Dann drückst Du die Flüssigkeit aus der Spritze heraus und verfütterst den Rahm per Löffel. Vorteil: der Rahm führt geballt Nährstoffe zu ohne Hunger zu stillen. Du stillst nebenbei völlig normal nach Bedarf weiter! Das kannst Du einige Tage lang ein oder zweimal am Tag tun. Nach einer Woche müsste sich das auf der Waage schon bemerkbar machen. Dies ist aber nur eine ERGÄNZUNG zu Kristinas Tipps! LG Sarah mit Jendrik
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