Mitglied inaktiv
Hallo, mein Kind ist 5 Monate geworden, momentan denke ich reicht die Milch noch, sie schreit nach dem Essen nicht aber möchte seit Tagen teils unter 2 Stunden gefüttert werden. Frage: woran merke ich daß die Milch nicht mehr reicht? Womit fange ich dann am besten an und wie gehe ich vor? Dazu kommt daß sie allergiegefährdet ist. Fragen über Frage, LG und Danke! Poni
? Liebe Poni, die Frage „Woran merke ich, dass die Milch nicht mehr reicht?" lässt Raum für zwei Interpretationen: „Ist die Milchmenge nicht mehr ausreichen" oder „ist mein Kind jetzt soweit, dass es als Ergänzung zur Muttermilch feste Nahrung benötigt". Sollte die Milchmenge aus irgendeinem Grund zurückgegangen sein, so dass der Bedarf des Kindes nicht mehr gedeckt wird, wird sich dies bei einem voll gestillten Kind an der Zahl der nassen Windeln, am Gewichtsverlauf, dem Zustand der Haut und dem Verhalten des Kindes usw. erkennen lassen. In diesem Fall muss überlegt werden, wie die Milchmenge wieder gesteigert werden kann und ob es sinnvoll ist (vorübergehend) eventuell künstliche Säuglingsnahrung zuzufüttern. Häufiges Stillverlangen kann - nicht muss - eine Hinweis darauf sein, dass die Milchmenge erhöht werden muss. Bei der Frage nach der Bereitschaft zur Beikost, sind die folgenden Kriterien eine gute Richtschnur: • das Kind ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Wie rasch Du die Menge steigerst, solltest Du von deinem Kind abhängig machen. Ein Flasche musst Du keineswegs zwingend einführen und auch künstliche Säuglingsnahrung ist kein Muss. Ein halbjähriges Kind kann aus dem Becher trinken und der Milchbedarf kann weiter über die Muttermilch gedeckt werden. Es gibt auch nicht „DIE" Reihenfolge, in der zwingend die Stillzeiten ersetzt werden sollen oder gar müssen. Letztlich muss jede Familie selbst herausfinden, was in ihren Alltag am besten passt und auch das Baby sollte beobachtet werden, denn nicht jedes Baby hat die gleichen Vorlieben und Bedürfnisse. Es sollten lediglich nicht gerade zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten ersetzt werden und es sollte ein Abstand von etwa vier Wochen zwischen dem Ersetzen von zwei Mahlzeiten liegen. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr. Es ist günstiger die Einführung eines neuen Nahrungsmittels nicht auf die Abendmahlzeit zu legen, da dann Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und das ist einigermaßen ungünstig. Außerdem bietet ein Brei am Abend KEINE Garantie für ruhigere Nächte, wie es oft behauptet wird. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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