Liebes Beratungsteam,
seit einer Woche muss ich meiner Tochter (10 Wochen alt) zusätzlich Aptamil geben, da ich nicht genug Milch habe. Sie bekommt allerdings immer noch ca. 150 ml Muttermilch pro Tag.
Wie oft muss sie in diesem Fall Stuhlgang haben? Die ersten 6 Tage hatte sie es 3-4mal täglich, die letzten 30 Std. aber gar keinen. Ist es normal? Mache mir ein bisschen Sorgen, dass sie Verstopfung haben könnte.
Viele Grüße.
K.
von
Katja170
am 27.07.2012, 16:29
Antwort auf:
Wie oft Stuhlgang beim Zufüttern?
Liebe Katja,
generell ist es so, dass sich der Muttermilchstuhl nach einer Weile verändert, und während er zuerst mehrmals täglich kommt, kann es dann einige Tage dauern, bis mal wieder die Windel "voll" ist. Wie das mit künstlicher Säuglingsnahrung ist, kann ich aber leider nicht sagen.
Andererseits ist es meist ein Irrglaube, dass die Milch weniger geworden wäre. In der Regel spüren die Frauen den Milcheinschuss nicht mehr, und die Brüste werden "schlaff", und Frau denkt, die Milch ist weg. Genau das Gegenteil ist aber der Fall: Die Milchmenge hat sich perfekt eingependelt.
Wenn dein Kind wirklich nicht genug Milch bekommen hätte, hätte sie an Gewicht verloren. Hat sie das?
Du könntest deine Milchmenge auch wieder steigern, wenn du das möchtest. Das einzige, was dann nötig ist, ist dein Kind häufiger anzulegen. Innerhalb von 2 Tagen erhöht sich deine Milchmenge in der Regel so weit, dass du aufs Zufüttern wieder verzichten kannst.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 27.07.2012
Antwort auf:
Wie oft Stuhlgang beim Zufüttern?
Liebe Kristina,
sie hat tatsächlich im zweiten Monat 200 g abgenommen. Mittlerweile haben wir das durschnittliche für ihr Alter Gewicht fast wieder erreicht.
Ich hab mir eine Babywaage ausgeliehen und gesehen, dass sie pro Mahlzeit max. 40 ml Muttermilch bekommt.
Wie oft soll ich sie denn pro 24 Std. anlegen, damit die Milchproduktion wieder steigt?
von
Katja170
am 28.07.2012, 10:29
Antwort auf:
Wie oft Stuhlgang beim Zufüttern?
Liebe Katja170,
besser, als das Baby vor und nach jeder Mahlzeit zu wiegen ist es, die Windeln von 24 Stunden zu wiegen. Warum? Weil das ständige Baby-wiegen die Mütter in erster Linie nervös macht, ohne dass die Messergebnisse wirklich zuverlässig wären, schon allein weil die meisten Waagen gar nicht in der Lage sind, im kleinen Gramm-Bereich wirklich zuverlässige Werte zu liefern.
Wenn du Sorge hast, ob du genug Milch hast (hast du sicher... aber ich weiß wie das ist, wenn die Zweifel nagen...), dann mach die Windelprobe. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhältst du Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt.
Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge.
Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte:
Urin:
1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag
3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag
2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag
3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag
Um die Milchproduktion zu steigern solltest du "so häufig wie möglich" anlegen, aber das wird natürlich abhängig sein davon, wie oft dein Kind trinken mag.
Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Wenn du weitere Fragen hast, schreib am besten ein neues Posting, damit die Frage nicht "untergeht".
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 30.07.2012