Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

wie kriege ich sie dazu "vernünftig" zu trinken? (lang), gerne an alle

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: wie kriege ich sie dazu "vernünftig" zu trinken? (lang), gerne an alle

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Hallo, meine Tochter wird am Freitag 8 Wochen alt. Die ersten 2 Wochen habe ich sie gestillt. Dann habe ich angefangen zuzufüttern, weil ich das Gefühl hatte, daß sie nicht satt wird. Mit der Zeit wurden die Flaschenmahlzeiten immer mehr und die Stillmahlzeiten immer weniger was mich sehr traurig machte. Ich sprach dann mit einer Stillberaterin, die mir riet mich 48 Std. lang mit meinem Baby ins Bett zu legen und sie ständig anzulegen. Das habe ich auch getan. Ich hatte in den ersten 24 Std. meine Tochter NUR an der Brust und merkte abends wie mir die Brust weh tat und ich schon richtig "aggressiv" wurde wenn ich daran dachte sie schon wieder anzulegen. Ende vom Lied war, daß ich abends heulend auf dem Sofa gesessen habe und ihr wieder die Flasche gegeben habe. Die letzten Tage haben wir es so gemacht, daß ich sie morgens und abends gestillt habe und ihr sonst die Flasche gegeben habe. Würde aber gerne wieder mehr stillen. Heute habe ich sie um 8 Uhr gestillt, um 10 Uhr hat sie die Flasche bekommen (170 ml Pre), dann habe ich sie um 14.30 Uhr angelegt, um 15.30 und um 16.30 Uhr. Dann hat sie unterwegs 2 Std. geschlafen. Als sie wach wurde um 18.30 Uhr habe ich sie wieder angelegt. Um 19.00 Uhr fing sie dann wieder an zu schreien. Ich habe sie dann wieder angelegt aber sie schrie dabei weiter und wollte nicht trinken. Habe ihr dann eine halbe Std. später die Flasche gegeben und die hat sie ausgetrunken (auch 170 ml). Hunger hatte sie also. Habe schon das Gefühl das ich genug Milch habe, denn wenn sie getrunken hat kann ich immer noch ein bißchen Milch rausdrücken. Sie trinkt die ersten 2 min. vernünftig und dann nicht mehr. Erst macht sie öfter Pause und dann schläft sie ein. Auch wecken hilft dann nicht viel. Wie kann ich meine Tochter dazu bekommen, daß sie "vernünftig" trinkt? Ich denke, dann würde sie auch mehr Milch bekommen und länger als 1 Std. aushalten. Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe. Liebe Grüße Anja


Biggi Welter

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? Liebe Anja, ich fürchte, dass hier zwei Dinge zusammenkommen: Zum einen klingt es sehr danach, dass Ihre Kleine saugverwirrt ist und zum anderen scheint Ihre Vorstellung davon, wie oft oder selten ein Baby Hunger hat und an der Brust trinken mag nicht ganz der Realität zu entsprechen, denn es ist normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden Hunger hat. Wenn Sie weiter und vor allem auch mehr Stillen wollen, dann führt kaum ein Weg daran vorbei, dass Ihr Baby lernt gut und korrekt an der Brust zu trinken und dass Sie lernen, wie Sie korrekt anlegen und worauf Sie beim Trinken Ihres Kindes achten müssen. Wenn ein Kind korrekt angelegt ist und korrekt saugt, dann tut auch die Brust nicht weh – auch nicht bei häufigem und langem Stillen. Wahrscheinlich lässt sich aber dieser Lernprozess nur verwirklichen, wenn Ihre Tochter keine künstlichen Sauger mehr erhhält. Eventuell notwendige Zusatznahrung müsste – solange sie noch notwendig ist – mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden (z.B. Becher). Ich kann Ihnen nur raten, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden und mit ihr in einem ausführlichen Gespräch zunächst zu besprechen, was das normale Stillverhalten eines Babys ist und sich dann genau zeigen und erklären zu lassen, wie Sie korrekt anlegen und welche Möglichkeiten es gibt, die Milchbildung zu steigern und wie Sie Ihr Kind in der Zwischenzeit bei Bedarf zufüttern können. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo, ich kann Dir keinen professionellen Rat geben, aber meine Erfahrung erzählen. Ich denke, Du hast diese Idee im Kopf, dass es einen festen Rhythmus geben muss beim Stillen. Den gibt es nicht. Davon musst Du Dich als erstes lösen. Ich habe meinen Sohn gerade im ersten Jahr sehr, sehr viel gestillt. Er hat nie länger wie 2 h zwischen 2 Stillmahlzeiten vergehen lassen. Meistens waren es nur 1,5 h. Manchmal auch nur 1 h. Mir wurde auch gesagt, das Kind muss aber 3 h durchhalten. Ich habe dummerweise 1 Tag auf diesen Mist gehört, der für uns der schlimmste Tag war. Dann habe ich diese "Richtlinien" aus meinem Kopf verbannt und mir gesagt, mein Sohn zeigt mir den Weg. Und das tut er bis heute. Erstaunlich was man dabei lernen kann. Vielleicht braucht Dein Kind Köperkontakt. Binde es Dir mit einem Tragetuch an den den Körper, wenn es schreit und nicht an die Brust will. Erledige dabei Hausarbeit, das sanfte Schaukeln beruhigt es. Deine Stillberaterin hat m.E. nach recht, lege sie immer und immer wieder an. Ins Bett würde ich mich nun nicht gerade legen, sondern einen ruhigen Tag gestalten. Aber eben ohne auf die Uhr zu schauen anlegen, egal ob 20 min oder 3 h vergangen sind. Auf die Signale des Kindes achten. Lege Dein Kind abends mit Dir ins Bett und lass sie nachts soviel trinken wie sie will. So holt sie sich eventuell was sie am Tag versäumt hat. LG vina


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